Bremervörde/Kr. Rotenburg (epd). Mit dem ersten Spatenstich haben am Mittwoch in Bremervörde die Arbeiten am ersten Hospiz für sterbenskranke Menschen im Elbe-Weser-Raum begonnen. Am Engeoer Wäldchen entstehe mit einem Investitionsvolumen von rund drei Millionen Euro eine Einrichtung mit elf Gästezimmern und einer Nutzfläche von knapp 1.300 Quadratmetern, sagte Koordinator Volker Rosenfeld dem epd. Dafür werden bis November ein ehemaliges Pfarrhaus und ein Gemeindehaus umgebaut. Direkt im Anschluss entsteht ein Neubau.
Die Schirmherrschaft für das Hospiz, das Rosenfeld zufolge am 24. November eingeweiht werden soll, hat der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover übernommen. Kooperationspartner sind die Krebsfürsorge Bremervörde-Zeven und die katholische Heilig-Geist-Pfarrgemeinde Stade. Ab Ende des Jahres werden Gäste aufgenommen. Schon vor einiger Zeit wurden eine Förderstiftung und ein Förderverein gegründet, die den Bau und den laufenden Betrieb unterstützen wollen.
In Hospizen werden unheilbar kranke Menschen seelsorgerlich, sozial und palliativmedizinisch betreut und begleitet. Ziel ist ein möglichst schmerzfreies und menschenwürdiges Sterben. Hospizarbeit ermögliche Lebensqualität und Selbstbestimmung bis zum letzten Augenblick, sagte Landesbischof Meister. "Damit ist sie ein Ausdruck christlicher Nächstenliebe und ein wichtiges Zeichen für eine humane Gesellschaft." Zur Einweihung will Meister nach Bremervörde kommen.
In jüngster Zeit sind an einigen Stellen im Nordwesten neue Hospize entstanden oder werden gerade gebaut. So hat der Bremer Verein für Innere Mission Einrichtungen in Jever und im oldenburgischen Falkenburg geschaffen. In Wilhelmshaven plant er ein Kinder- und Jugendhospiz. Das Kinderhospiz "Löwenherz" bei Syke erweitert seine Einrichtung gerade um acht Plätze für Jugendliche. Die christliche Hilfsorganisation der Johanniter hat mit den Arbeiten an einem Hospiz im Bremer Norden begonnen.
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