Hannoversche Landessynode feiert 150-jähriges Bestehen

Nachricht 30. Mai 2013

Synodalpräsident Schneider würdigt Kirchenparlament als unverzichtbar

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers feiert an diesem Freitagnachmittag das 150-jährige Bestehen ihrer Landessynode. Zu dem Festakt in der hannoverschen Marktkirche wurden etwa 300 Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft eingeladen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der Vize-Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Günther Beckstein, halten ein Grußwort. Festredner ist der ehemalige Landesbischof der mitteldeutschen Kirche, Axel Noack.

Synodal-Präsident Jürgen Schneider würdigte das Kirchenparlament im Vorfeld als unverzichtbar. Die Synode sei aber wie die Kirche insgesamt immer wieder zu reformieren, sagte er dem epd.

Am 6. Oktober 1863 waren in Hannover auf Initiative von Kultusminister Karl Lichtenberg erstmals 72 Vertreter aus Kirche und Gesellschaft zu einer "Vorsynode" zusammengekommen, um eine Ordnung für ein Kirchenparlament im Königreich Hannover zu entwickeln. Seit dieser Zeit haben 24 Landessynoden Gesetze verabschiedet, Haushalte beschlossen und insgesamt sechs Landesbischöfe gewählt. Mit Margot Käßmann war bisher eine Frau darunter. Die Synode ist eines von fünf kirchenleitenden Gremien der Landeskirche.

Jürgen Schneider betonte, dass alle Verantwortlichen ihre Aufgaben ständig überdenken und neu definieren müssten: "Und zwar immer unter dem Hauptaspekt, wie sie zum Wohl des Ganzen zusammenarbeiten können." Das dürfe sich nicht auf eine innerkirchliche Perspektive beschränken, sondern müsse auch die Gesellschaft inspirieren. Eine Frage für die Zukunft sei, wie das kirchliche Leben mit weniger Geld und weniger Gebäuden gestaltet werden könne: "Der Diskurs, der bisher darüber geführt wird, ist mir noch zu schwach. Er könnte zum Beispiel vom Landesbischof vorangebracht werden", sagte der 62-jährige Hermannsburger.

Kritisch sieht der Präsident die von der Landessynode selbst beschlossene Verkleinerung um 25 Prozent. Bei inzwischen 75 Synodalen sei es schwer zu gewährleisten, alle notwendigen Kompetenzen auch abzudecken. Deshalb werde erwogen, die Zahl der Berufungen von bisher zehn Mitgliedern zu erhöhen. Am 29. September wählen rund 12.000 Kirchenvorsteher, etwa 1.800 Pastoren und Mitglieder der Kirchenkreistage zwischen Hann. Münden und Cuxhaven das nächste Parlament. Die 25. Landessynode kommt dann erstmals 2014 zusammen.

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Das 150jährige Jubiläum der Landessynode wird am Freitag, dem 31. Mai, 17 Uhr wird in der Marktkirche Hannover mit Ministerpräsident Stephan Weil und dem Vizepräses der Synode der EKD, Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein, gefeiert. Den Festvortrag hält Bischof i.R. Prof. Axel Noack.