Rund 120 Kinder und neun Mütter aus der Region um Tschernobyl sind am Mittwoch auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen angekommen. Die strahlengeschädigten Kinder werden Ferien in den Landkreisen Schaumburg und Osnabrück sowie im Norden der Region Hannover machen, teilte die hannoversche Landeskirche mit. Die evangelische Landeskirche erwartet zu ihrer 23. Tschernobyl-Ferienaktion in den Sommermonaten insgesamt rund 650 Kinder aus Weißrussland und ihre Begleiter.
Die Kinder sollen sich für jeweils vier Wochen in 19 Kirchenkreisen zwischen Hann. Münden und Cuxhaven erholen, hieß es. Auch 27 Jahre nach der Atomkatastrophe in der Nordukraine seien die Folgen gravierend. "Die Menschen in den verstrahlten Gebieten Weißrusslands leiden noch immer unter den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl." Vor allem Kinder seien betroffen. Durch den Aufenthalt in einer vergleichsweise gesunden Umwelt vermindere sich die Radioaktivität in ihrem Körper, und das Immunsystem werde gestärkt.
Den Kinderabteilungen der zentralen Krankenhäuser im weißrussischen Gomel will die Kirche Medikamente und medizinische Hilfsgüter im Wert von etwa 75.000 Euro zur Verfügung stellen. Sie wurden durch Spenden finanziert. Die Ferienaktion läuft bis zum 21. August.
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