Hannover (epd). In einem zweijährigen Forschungsprojekt will die Hochschule Hannover die Motive ehrenamtlicher Hospizhelfer untersuchen. Die Studie solle Einblicke in die individuelle Arbeitsweise von Menschen eröffnen, die sterbende Menschen begleiten, sagte der evangelische Pastor Stephan Lorenz als Vorstandsvorsitzender der Hospiz Stiftung Niedersachsen am Montag in Hannover. Das Ziel sei, verbindliche Standards zu entwickeln und das Ehrenamt nachhaltig in der ambulanten Hospizarbeit und der schmerzlindernden Palliativmedizin zu verankern.
Die Stiftung hat das Projekt gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Niedersachsen in Auftrag gegeben. Es soll zum Wintersemester 2013/14 starten. In Niedersachsen engagieren sich den Angaben zufolge mehr als 13.000 Ehrenamtliche in 130 Hospizinitiativen.
"Wer Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet, braucht eine hohe soziale und emotionale Kompetenz", sagte Lorenz. "Die ist sehr individuell ausgeprägt." Gleichwohl müssten allgemeine Standards formuliert werden.
Die Forschungen sollen Erkenntnisse darüber bringen, was nötig ist, um Ehrenamtliche entsprechend zu qualifizieren und vorzubereiten. Dazu werden Studierende der Fächer Soziale Arbeit und Religionspädagogik Interviews mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch mit Angehörigen und wenn möglich auch mit Sterbenden führen.
Auch Experten aus Seelsorge, Medizin, der Hospiz-Koordination und der Sozialarbeit sollen befragt werden. Die Hospiz Stiftung Niedersachsen ist eine Initiative der evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Niedersachsen.
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