Landessuperintendent Rathing: Kirchenmusik prägt Kultur auf dem Land

Nachricht 21. Dezember 2012

Lüneburg (epd). Die Kirchenmusik ist nach Ansicht des Lüneburger Regionalbischofs Dieter Rathing vor allem auf dem Land ein wesentlicher Kulturträger. "Mit klassischen Kirchenchören, Posaunen- und Gospelchören wird dort sehr viel auf die Beine gestellt", sagte Rathing am Sonnabend. Dies zeige sich auch in den Gottesdiensten an den Weihnachtstagen. "Die Kirchenmusik ist keine freundliche Zugabe in unseren Gottesdiensten, sondern sie ist wesentlicher Teil der Verkündigung."

Der evangelische Landessuperintendent hat sich in diesem Jahr bei mehr als 20 Besuchen in Gemeinden seines Kirchensprengels über die musikalischen Angebote informiert. Anlass war das "Jahr der Kirchenmusik" in der hannoversche Landeskirche. Rathing unterstrich, die Chöre und Musikgruppen schafften in den Dörfern Identität: "Unsere Kirchenmusik ist live, und es stecken Leute dahinter, die man kennt."

Sorgen bereitet Rathing der Nachwuchsmangel vor allem bei den neben- und ehrenamtlichen Musikern. "Es wird schwierig werden, in der Fläche noch Organisten zu finden", erläuterte der Regionalbischof für die Region zwischen Wolfsburg, Walsrode, dem Wendland und der Lüneburger Heide. "Es sind immer weniger Menschen bereit, sich mit festen Verträgen zu binden."

Um junge Organisten zu gewinnen, vergibt der Sprengel Lüneburg Stipendien über 450 Euro als Zuschuss für Unterricht oder Noten. In den Kirchenkreisen gebe es weitere Initiativen wie Orgelschnupperkurse, erläuterte Rathing. Posaunenchöre beteiligten sich an Sommerferienprogrammen oder machten Angebote an Ganztagsschulen. Einer Studie der Universität Oldenburg zufolge begännen 70 Prozent der Chorkarrieren im Grundschulalter: "Also müssen wir an die Schulen gehen."

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