Die Ausstellung "Horst Symanowski – Ermöglichen als Lebensaufgabe" erinnert an das bewegte und spurenreiche Leben dieser prägenden Gestalt des deutschen Protestantismus im 20 Jahrhundert. Am Dienstag, 20. November 2012, um 14 Uhr eröffnen Dr. Ulrich Schöntube, Direktor der Gossner Mission und Rainer Kiefer, Ökumenereferent der Hannoverschen Landeskirche, die Ausstellung im Haus kirchlicher Dienste in Hannover.
Horst Symanowski (1911-2009) gilt als einer der einflussreichsten, kreativsten und streitbarsten Pioniere kirchlicher Industrie- und Sozialarbeit in Deutschland. Dabei erwarb er sich den – nicht immer freundlich gemeinten – Beinamen "Arbeiterpfarrer". Sein Name verbindet sich auch mit der Bekennenden Kirche während der NS-Diktatur, mit der Ostermarschbewegung in der jungen Bundesrepublik und mit seinem Einsatz für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze in den sechziger Jahren.
Horst Symanowski wurde am 8. September 1911 in Nikolaiken in Masuren geboren. Als Pfarrer wurde er zunächst zur Wehrmacht eingezogen, dann aber schwerverletzt entlassen. Da er NS-Gegner und Mitglied der Bekennenden Kirche war, konnte er nicht in der – gleichgeschalteten - Kirche arbeiten. Als „illegaler Bruder“ fand er eine Anstellung bei der Gossner Mission in Berlin und konnte in diesem Zusammenhang Kontakte zu Menschen knüpfen, die bereit waren, Juden zu verstecken. Gemeinsam mit seiner ersten Frau Isolde wurde er dafür nach dem Krieg von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt und unter die "Gerechten der Völker" aufgenommen.
Im Rahmen seiner Tätigkeit für die Gossner Mission gründete Horst Symanowski Mitte der fünfziger Jahre das "Seminar für kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft". Es erlangte in der weltweiten Ökumene große Bedeutung und spiegelte in seiner Struktur die Einheit von kirchlichem und gesellschaftlichem Engagement, die für Horst Symanowskis Leben so charakteristisch war.
Die Ausstellung "Horst Symanowski – Ermöglichen als Lebensaufgabe" wird vom 21. November bis 20. Dezember im Haus kirchlicher Dienste, Archivstraße 3, 30169 Hannover, zu sehen sein. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.