Diakoniedirektor begrüßt Abschaffung von Praxisgebühr

Nachricht 05. November 2012

Hannover (epd). Der hannoversche Diakoniedirektor Christoph Künkel hat die geplante Abschaffung der Praxisgebühr begrüßt. Sie sei eine erste Erleichterung für einkommensschwache Familien. Um armen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsvorsorge zu sichern, müssten jedoch weitere Zuzahlungen etwa für Medikamente ebenfalls gestrichen werden, sagte der Direktor des Diakonischen Werkes der hannoverschen Landeskirche am Montag dem epd.

"In unseren Beratungsstellen beobachten wir, dass Familien mit wenig Einkommen immer mehr an der Gesundheit sparen müssen", erläuterte Künkel. "Das bedeutet aber auch eine Zunahme von chronischen Krankheiten oder Krankenhauskosten." Dafür müssten dann wiederum die öffentlichen Kassen aufkommen. "Hier kann und muss also schnell und nachhaltig gegengesteuert werden."

Der Koalitionsausschuss hatte in der Nacht zum Montag in Berlin die Abschaffung der Praxisgebühr beschlossen und war damit einer Forderung der FDP gefolgt. Das Bundeskabinett soll die Pläne am Mittwoch billigen.

Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen