Generalkonvent im Sprengel Hannover

Nachricht 29. Mai 2012

Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat die Pfarrer ermutigt, sich regelmäßig persönliche Auszeiten zu gönnen. "Der Pfarrberuf ist ein Beruf der Grenzenlosigkeit", sagte der evangelische Bischof am Mittwoch in Hannover vor rund 400 Pastorinnen und Pastoren aus dem Kirchensprengel Hannover. Deshalb sei es für Pfarrer notwendig, sich Freiräume zu schaffen. "Weil sie wie nur wenige Berufe von einer inneren geistigen Kraft leben, die eigene Formen und reservierte Räume braucht."

Meister regte "Sabbattage", Studienurlaube und Sonderzeiten an. Dort könnten die Pfarrer ihre Arbeit reflektieren und analysieren, sich theologisch weiterbilden und das kollegiale Gespräch suchen. Pfarrer sei ein Beruf der Freiheit, und viele könnten sich keinen schöneren Beruf vorstellen. "Aber es liegt auch das Verhängnis der dauernden Selbstüberforderung im unendlichen Raum unserer Aufgaben", sagte der Bischof.

Deshalb müssten Pfarrer sich selbst Grenzen setzen und von Kollegen und Vorgesetzten Hilfen dazu erhalten. "Die Anzahl der Pastorinnen und Pastoren, die nicht erfüllt diesen Beruf ausüben, weil sie ermüdet und verzweifelt, erschöpft und krank geworden sind, ist in den vergangenen Jahren gestiegen", sagte Meister. "Es geht um die alte geistliche Erfahrung, dass man Gott nur dann empfangen kann, wenn man zuvor für ihn einen Platz und einen offenen Raum geschaffen hat", betonte er. Pfarrer dürften diesen Raum nicht nur für andere schaffen.

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