Hannover (epd/red). Die große Zahl aktiver älterer Menschen wird nach Ansicht des evangelischen Sozialexperten Professor Gerhard Wegner die Kirchen stark verändern. "Noch nie hat es eine so lebendige, interessierte und aktive Älterengeneration wie heute gegeben", schreibt Wegner in der jüngsten Ausgabe der "Evangelischen Zeitung". "Für die Kirche ist das ein großes Geschenk." Wegner leitet als Direktor das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Rein betreuende und "betüddelnde" Formen der Seniorenarbeit stünden vor dem Aus, schreibt der Theologe. Dagegen entwickelten sich immer neue Initiativen, in denen Menschen jenseits der Pensionsgrenze neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung entdeckten. Durch die immer längere Lebenszeit habe sich eine neue Lebensphase zwischen sechzig und achtzig Jahren herausgebildet, in der die Menschen noch alles Mögliche unternehmen wollten und sich noch lange nicht alt fühlten.
Für viele Ältere sei die Kirche der wichtigste Bereich, um sich gesellschaftlich zu engagieren, unterstreicht Wegner. Altersgrenzen für Ehrenamtliche müssten fallen, forderte er. "Fitness und Leistungsfähigkeit sind keine Frage des Lebensalters."
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