Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche will das Thema häusliche Gewalt stärker ins Bewusstsein rücken. Vom 29. Februar bis zum 18. März zeigt sie im Pavillon am Raschplatz Hannover die Wanderausstellung "Rosenstraße 76". In einer nachgebauten Vierzimmer-Wohnung sind dabei beispielhaft Orte zu sehen, an denen Menschen Gewalt erfahren. "Häusliche Gewalt ist nach wie vor eine der stärksten Bedrohungen menschlicher Sicherheit", sagte der evangelische Landesbischof Ralf Meister.
Sie reiche von psychischer Gewalt bis hin zu massiven Formen wie sexueller Belästigung, Vergewaltigung oder gar Tötung, sagte der Bischof. "Das vertrauensvolle Miteinander von Menschen wird so zu einem Ort des Schreckens." Die ursprünglich vom Hilfswerk "Brot für die Welt" konzipierte Ausstellung wird den Angaben zufolge in Hannover um das Thema "Gewalt in der Pflege" ergänzt. Hinweise auf die alltägliche Gewalt sind in der Wohnung erst auf den zweiten Blick zu entdecken, beim Öffnen von Türen oder Schränken.
Auch ein Radiogottesdienst am 4. März greift das Thema auf. Meister gestaltet ihn gemeinsam mit Mitarbeitenden aus Beratungsstellen. "Mit dem Projekt 'Rosenstraße 76' stellt sich die Landeskirche an die Seite all derer, die durch ihre engagierte und sorgfältige Arbeit häuslicher Gewalt entgegen treten", sagte er. Neben Meister hat die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) den Angaben zufolge die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen. Der Gottesdienst wird ab 10.05 im Deutschlandfunk aus der Marktkirche in Hannover übertragen.
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