Verantwortliche loben gemeinsames Projekt von Kirche und Politik
Meine/Kr. Gifhorn (epd). Mit einem Festgottesdienst hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister am Mittwoch das evangelische Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Meine bei Gifhorn offiziell eröffnet. "Zu einer Schule im Sinne Melanchthons gehört neben dem Lernen von Formeln und Gleichungen auch stets der Bezug zum Glauben", sagte Meister in der voll besetzten St.-Stephani-Kirche. Er wünschte den Schülern einen Lernort, an dem es Spaß macht, gemeinsam mit motivierten Lehrern den Zusammenhang zwischen Wissen und Glauben zu entdecken.
"Diese Schule ist uns Wunsch und Herzensangelegenheit", betonte die Schuldezernentin der Landeskirche, Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track. Schüler und Lehrer hätten dem Gymnasium bereits im ersten Schulhalbjahr ein Gesicht und Profil gegeben. "Schulen in kirchlicher Trägerschaft sollen und wollen keine Lückenfüller sein", ergänzte der Staatssekretär des niedersächsischen Kultusministeriums, Stefan Porwol, in seinem Grußwort. Dass dieser Ansatz gelingen könne, werde in Meine eindrucksvoll gezeigt.
Der Unterricht in der Philipp-Melanchthon-Schule mit 170 Schülern der fünften und sechsten Klasse läuft bereits seit dem vergangenen August. Anlass für den offiziellen Eröffnungstermin ist der 515. Geburtstag des Namenspatrons Philipp Melanchthon (1497-1560) an diesem Donnerstag (16. Februar). Der Reformator Melanchthon war der engste Mitarbeiter von Martin Luther. Er trug maßgeblich zum Aufbau eines Schulwesens in Deutschland bei.
Das Gymnasium in Meine ist die vierte evangelische Schule in Trägerschaft der Landeskirche, die seit 2007 gegründet wurde. Der Landkreis Gifhorn modernisiert und saniert für die neue Privatschule ein ehemaliges Real- und Hauptschulzentrum. "Die Schule wächst nach und nach", sagte Astrid Bertram, Verwaltungsleiterin im Evangelischen Schulwerk der Landeskirche.
In den ersten Teil der umgebauten Räume sind die Klassen mit 20 Lehrern bereits eingezogen. Ein zweites Gebäude soll bis zum Sommer fertig werden, ein weiterer Bauabschnitt bis 2015. Die Landeskirche beteiligt sich an den Kosten mit einer Million Euro. Die Schule verfügt über einen Andachtsraum mit einem Sandsteinaltar und Kirchenbänken, die aus katholischen Gemeinden gespendet wurden.
Der Schulleiter, Oberstudiendirektor Stephan Oelker, lobte die gemeinsamen Anstrengungen von Kirche und Politik für seine Schule: "Das lange Warten hat sich gelohnt, und wir sind froh über das Ergebnis." Neben dem Gymnasium in Meine trägt die hannoversche Landeskirche Schulen in Hildesheim, Dassel, Wolfsburg, Nordhorn und Wunstorf.
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