Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat am Heiligen Abend die Hoffnung als eine zentrale Botschaft der Weihnachtsgeschichte herausgestellt. "Ich glaube, zu Weihnachten werden all diejenigen leer ausgehen, die ihr Leben allein auf den gesunden Menschenverstand gründen", sagte der evangelische Bischof am Sonnabend in der Marktkirche in Hannover: "Wer in diesen Stunden nicht an das Unmögliche glaubt, glaubt bald an gar nichts mehr oder höchstens noch an sich selbst."
Viele Menschen seien verunsichert, und Wellen von Sorgen gingen durch das Land. Dazu gehörten Furcht vor der Zukunft und zerstörtes Vertrauen. "Das Leben ist zerbrechlich, und wir erleben es schmerzhaft", sagte Meister seinem vorab veröffentlichten Predigtmanuskript zufolge. Gerade deshalb sei die Sehnsucht nach Frieden an Weihnachten so stark: "Wenn nicht an diesem Abend, in dieser Nacht, wann wollen wir sonst glauben, dass dieses Leben mehr für uns bereithält als das, was wir sehen, kaufen können oder besitzen wollen?"
Angesichts von Hunger, Kriegen, Armut und Folter müsse sich die Hoffnung auf eine bessere Welt auf Gott stützen: "Man raubt dem Menschen das Letzte, wenn man ihm die Hoffnung nimmt, dass es gut wird." Mit der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem ende das Elend nicht, "aber es gibt eine neue Hoffnung, die uns weit über diese Nacht hinausführt."
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