Landesbischof Meister sieht Erinnerung an "9/11" als Mahnung zum Dialog

Nachricht 10. September 2011

Hannover (epd). Die Erinnerung an die Terroranschläge vom 11. September 2001 ist nach Auffassung des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister eine Mahnung, den Dialog mit dem Islam "intensiv fortzusetzen". Dazu gebe es für Christen keine Alternative, sagte der Bischof der größten evangelischen Landeskirche am Sonnabend in einer Videobotschaft. Das gelte "ganz konkret für die Situation in Deutschland". Der Dialog dürfe nicht unterbrochen werden, "auch wenn es mühsam ist".

Meister rief anlässlich des zehnten Jahrestages der Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington auch zu Friedensgebeten auf. Es wäre ein gutes Zeichen, wenn sich daran Christen "gemeinsam mit jüdischen und islamischen Geschwistern" beteiligten, schrieb er in einem Brief an die rund 1.500 Kirchen- und Kapellengemeinden in der hannoverschen Landeskirche.

Die Anschläge hätten eine Welle neuer Gewalt über die Erde gebracht. "Die religiöse Begründung des Terrors durch die Attentäter hat zudem das Verhältnis zum Islam in unserer Gesellschaft enorm belastet." Doch für die überwältigende Mehrheit der muslimischen Gemeinschaften sei der Terrorakt mit dem Koran und ihrer religiösen Tradition nicht zu vereinbaren. In fast allen Religionen gebe es immer wieder Auslegungen, mit denen Gewalt begründet werde. Doch weltweit hielten alle Religionen an ihrem Friedensauftrag fest.

Video: www.landesbischof-hannovers.de