Mit Beginn des Durchgangs 2011/2012 starten 450 Jugendliche und junge Erwachsene in diakonischen und kirchlichen Einrichtungen ihr freiwilliges Engagement. Damit verdoppelt sich die Zahl der in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers angebotenen und besetzten Freiwilligenplätze im Vergleich zum Durchgang 2010/2011.
Seit Anfang des Jahres bewarben sich die über 1.400 Interessierten fast ausnahmslos für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Für das neue Angebot, den Bundesfreiwilligendienst (BFD) als Kompensation für den wegfallenden Zivildienst war die Zahl der Bewerbungen bis zuletzt gering.
"Insbesondere die unzureichenden und immer wieder überraschenden Änderungen der Rahmenbedingungen haben junge Menschen abgeschreckt und es uns sehr erschwert, verlässliche Planungen vorzunehmen", so Bernd Heimberg, Leiter des Bereiches Kinder, Jugend und Bildung im Diakonischen Werk der hannoverschen Landeskirche. Nur dank des außergewöhnlichen Engagements der Mitarbeitenden im Diakonischen Werk sei es letztlich gelungen, doch noch 125 Plätze im Bundesfreiwilligendienst einzurichten und zu besetzen. Dazu hätten sie zahlreiche Gespräche mit ursprünglich am FSJ Interessierten sowie mit Einrichtungsleitungen geführt.
Die Zahl der angebotenen BFD-Plätze soll zukünftig weiter gesteigert werden. Den Vorwurf des Bundesamtes, die Wohlfahrtsverbände hätten zu wenig für einen erfolgreichen Start des Bundesfreiwilligendienstes getan, lässt der Experte für Freiwilligendienste nicht gelten. "Wer so viele handwerkliche Fehler bei der Planung und Architektur macht, muss sich nicht wundern, wenn der Bau nicht rechtzeitig fertig wird", ist Bernd Heimberg überzeugt.
Das Diakonische Werk hat sich auf den BFD gut vorbereitet. So gehört es zum Konzept, die Jugendlichen und jungen erwachsen pädagogisch zu begleiten. Die Teilnehmenden des FSJ und BFD werden in gemischten Seminargruppen zusammengefasst und die Begleitung in den Einsatzstellen vergleichbar gestaltet. Neu hinzugekommen ist die inhaltliche und personelle Kooperation mit den bisherigen Zivildienstschulen, jetzt Bildungszentren genannt. Diese zeigen großes Interesse an den bewährten pädagogischen Konzepten des FSJ.
Ab dem 1.August bzw. 1. September arbeiten begleitet durch das Diakonische Werk der Landeskirche Hannovers 217 Freiwillige mit Menschen mit Behinderungen, 70 in Kindertagesstätten, 54 in Krankenhäusern, 34 in Altenheimen und 13 in Diakoniesozialstationen. Die übrigen verteilen sich v.a. auf den Einsatz in Jugendwerkstätten, in Kirchengemeinden, Einrichtungen der Seemannsmission und bei Mutter-Kind-Kuren.
Informationen zum FSJ und Bundesfreiwilligendienst finden Interessierte auf der Homepage des Diakonischen Werkes www.diakonie-hannovers.de (unter „Helfen und Spenden“) und unter www.fsj-in-niedersachsen.de.
Sven Quittkat, Pastor; Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Diakonische Theologie im Diakonischen Werk der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers e.V.
sven.quittkat@diakonie-hannovers.de
2.9.2011