


Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke wurde in einem festlichen Gottesdienst am 29.8.2011 durch Landesbischof Ralf Meister als neue Leiterin der Geschäftsstelle der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen eingeführt. Landesbischof Friedrich Weber, Vorsitzender des Rates der Konföderation, verabschiedete Oberlandeskirchenrat Jörg-Holger Behrens aus der Geschäftsstellenleitung. (Fotos: Cordula Paul)
Hannover (epd). Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke ist als neue Leiterin der Geschäftsstelle für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen eingeführt worden. Bei einem Gottesdienst am Montag in Hannover wurde zugleich ihr Vorgänger, Oberlandeskirchenrat Jörg-Holger Behrens, nach 23 Jahren im Amt verabschiedet. Der Jurist tritt Ende August in den Ruhestand. Die Konföderation repräsentiert rund vier Millionen evangelische Christen in Niedersachsen.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister würdigte in seiner Predigt das "ehrliche Interesse an einem lebendigen und fruchtbringenden Austausch zwischen Staat und Kirche". Dieser Dialog ließe sich daran festmachen, dass beide Seiten einander weitestgehend sorgsam zuhörten.
Die Kirche verstehe sich als Trägerin von Kultur und Bildung und wirke sowohl am kulturellen Gedächtnis als auch an der Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft mit, betonte der Bischof: "Ihre besondere Sensibilität in bioethischen Fragen, ihr Fechten um Gerechtigkeit für die sozial und wirtschaftlich Schwächeren, ihr Eintreten für globale Gerechtigkeit sind deshalb bleibende Kennzeichen für das öffentliche Wirken der Kirchen."
Der Ratsvorsitzende der Konföderation, der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber sagte, Jörg-Holger Behrens habe durch seine Arbeit den Weg zu einer größeren Gemeinschaft der fünf niedersächsischen Kirchen zu ebnen versucht. Zudem habe er für die Kirchen, die Landesregierung und den Landtag zahlreiche Stellungnahmen erarbeitet, deren Themen vom Datenschutz über das Feiertagsrecht und die Altenhilfe bis zu den Kindergärten und dem Klimaschutz reichten.
Durch Gespräche, Vorträge und Eingaben habe er viele Prozesse mitbewegt und gefördert. Behrens war ab 1974 zunächst Leiter des Stadtkirchenamtes in Braunschweig. 1979 wechselte als Oberregierungs- und Ministerialrat ins Kultusministerium. 1988 wurde er Oberlandeskirchenrat in Hannover.
Die hannoversche Oberlandeskirchenrätin Radtke (48) studierte Rechtswissenschaften in Göttingen und absolvierte nach dem ersten Examen ihren Vorbereitungsdienst im Bezirk des Oberlandesgerichtes Celle. Nach dem zweiten Examen kam sie 1991 als Assessorin ins Landeskirchenamt. 2001 wechselte sie zum Saarländischen Städte- und Gemeindetag und beriet Kommunen in arbeits- und tarifrechtlichen Fragen. 2005 kehrte sie ins Landeskirchenamt zurück, wo sie seit Juni 2010 das Referat Arbeits- und Bildungsrecht leitet.
Zur Konföderation gehören die vier lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer. Die Kirchen haben sich zusammengeschlossen, um ihre Interessen gegenüber dem Land gemeinsam zu vertreten und Gemeinschaftsaufgaben wahrzunehmen. Sie freue sich auf die neue Aufgabe und sei sich der Herausforderungen bewusst, sagte Radtke: "Wir sind mitten in einer intensiven Diskussion um die künftige Form der Zusammenarbeit."
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29.8.2011