Braunschweig (epd). Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) und der Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber haben am Sonnabend der Opfer der deutschen Teilung gedacht. In der Andacht im Braunschweiger Dom nannte Weber den Mauerbau am 13. August 1961 ein "trauriges Ereignis".
Dadurch sei eine physische und eine ideologische Grenze entstanden, sagte der evangelische Theologe seinem Manuskript zufolge. "Sie bestimmte das Leben der Menschen existenziell." Die Veranstaltung stand unter der Überschrift "Und niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten...". Der damalige DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht hatte diesen Satz unmittelbar vor dem Mauerbau gesagt.
"Über die Geschichte der Mauer ist kein Gras gewachsen", mahnte Weber. In vielen Köpfen sei sie so mächtig wie eh und je. Es seien immer noch Anstrengungen nötig, damit zusammenwachse, was lange auch in den Kirchen getrennt war. Im Anschluss legten Ministerpräsident McAllister und Oberbürgermeister Gert Hoffmann (CDU) auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Rathaus einen Kranz nieder.
Nach den Erkenntnissen der ehemaligen Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter wurden bei Fluchtversuchen aus der DDR 274 Menschen an der innerdeutschen Grenze und an der Berliner Mauer getötet. Sie wurden von Grenzsoldaten erschossen oder von Minen oder Selbstschussanlagen getroffen.