Ort der Erinnerung und Mahnung: Landesbischof Meister besucht Gedenkstätte Bergen-Belsen

Nachricht 01. August 2011

Bergen-Belsen/Kr. Celle (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat den Beitrag von Gedenkstätten für eine kritische Erinnerungskultur in Deutschland gewürdigt. "Auch die Kirche, die an den Verbrechen des Nationalsozialismus mit schuldig geworden ist, muss aus ihrem Versagen bis heute lernen", sagte Meister am Montag anlässlich seines ersten Besuches in der Gedenkstätte des früheren Konzentrationslagers Bergen-Belsen bei Celle dem epd. "Ich möchte darum dazu ermutigen, die Mahnung aufmerksam zu hören, die von diesem Ort ausgeht."

Bergen-Belsen sei ein zentraler Ort des Gedenkens in Niedersachsen und für ihn der symbolisch eindrücklichste, sagte der evangelische Bischof. "Wir schulden den Opfern unsere Erinnerung." Meister, der ein Jahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem studiert hat, ergänzte: "Durch meine Erfahrungen in Israel und zahlreiche Begegnungen mit Jüdinnen und Juden hier in Deutschland bin ich dem unsagbaren Schmerz, der über Generationen hinweg durch die Verbrechen der Shoah entstanden ist, begegnet."

In Bergen-Belsen kamen während der NS-Zeit rund 20.000 Kriegsgefangene und mehr als 50.000 zumeist jüdische Häftlinge des Konzentrationslagers um. Seit 2007 erinnert dort ein neues Dokumentationszentrum mit einer umfassenden Ausstellung an die Geschichte des Lagers. Der Besuch war Teil der zweitägigen Antrittsreise des Landesbischofs im evangelischen Kirchenkreis Soltau. Meister, der vor gut vier Monaten sein Amt angetreten hat, will in den ersten 18 Monaten seiner Amtszeit möglichst alle 57 Kirchenkreise der Landeskirche zwischen Hann. Münden und Cuxhaven besuchen.

Internet: www.landesbischof-hannovers.de, www.stiftung-ng.de

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1.8.2011