Schünemann will Karfreitagsruhe in Niedersachsen beibehalten

Nachricht 28. Mai 2011

Hannover/Bremen (epd). Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hat die Bedeutung der Feiertagsruhe am Karfreitag unterstrichen. Der besondere Charakter dieses Tages müsse auch von Nicht-Christen respektiert werden, sagte Schünemann am Freitag im Landtag in Hannover. Es sei jedem zumutbar, an einem Tag im Jahr auf öffentliche Veranstaltungen zu verzichten, die mit dem Wesen des Feiertages nicht im Einklang stünden. Schünemann beantwortete eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Heinz Rolfes zum Feiertagsrecht in Niedersachsen.

Hintergrund der Anfrage war die Forderung der Grünen in Nordrhein-Westfalen von April, das Verbot von Kabarett oder bestimmter Musikveranstaltungen am Karfreitag abzuschaffen. Auch im Land Bremen will ein SPD-Politiker mit einer Online-Petition an den Landtag das Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen am Karfreitag im bremischen Feiertagsgesetz zu Fall bringen. Der Vorstoß hat 790 Unterstützer gefunden. Der Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft hat noch nicht darüber entschieden.

Schünemann betonte, dass sich die niedersächsische Landesregierung ausdrücklich dazu bekenne, die kulturelle und religiöse Identität des Karfreitags zu erhalten. Es würden keine Ausnahmeregelungen getroffen, die der besonderen Bedeutung des zentralen Feiertages zuwider liefen: "Dies gilt insbesondere im Hinblick auf etwaige Genehmigungen von Veranstaltungen oder anderer Aktivitäten."

Es sei jedoch vorrangig eine Aufgabe der Kirchen, sich für eine stärkere Wahrnehmung des Karfreitags in der Gesellschaft zu bemühen, erläuterte Schünemann. Der Minister sicherte den Kirchen dafür die Unterstützung der Landesregierung zu.

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28.5.11