"Wir brauchen ein flächendeckendes Netzwerk, das die Pflegenden unterstützt"

Nachricht 17. Februar 2011

Diakoniestationen beraten pflegende Angehörige

Hannover. Pflegende Angehörige benötigen besondere Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen, eine bessere soziale Absicherung sowie eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit. Davon ist die Diakonie in Niedersachsen überzeugt. "Wir brauchen ein flächendeckendes Netzwerk, das die Pflegenden unterstützt - finanziell ebenso wie psychologisch und zeitlich", sagt Dr. Christoph Künkel, stellvertretender Sprecher der Diakonie in Niedersachsen und Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen.

Landesweit bieten Diakoniestationen eine spezielle Beratung für pflegende Angehörige an. Sie hilft, im Notfall schnell die richtigen Angebote zu finden. Die Pflegenden und ihre zu pflegenden Familienmitglieder werden dabei als Experten für ihre persönlichen Belange betrachtet: das soziale Umfeld und die Möglichkeiten zur Selbsthilfe werden berücksichtigt. Die Pflegeberatung bietet ihnen eine kontinuierliche Unterstützung an.

Die Diakonie fordert eine ausreichende Finanzierung und Ausweitung von Tagespflegeangeboten, eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und häuslicher Pflege - beispielsweise über flexible Arbeitszeitmodelle in den Unternehmen. "Eine Familienpflegezeit mit Lohnersatzleistung ähnlich dem Elterngeld für pflegende Angehörige ist längst überfällig", so Künkel.

In Niedersachsen sind rund 242 196 Menschen pflegebedürftig, 107.210 werden zuhause von Angehörigen versorgt und gepflegt. Davon nehmen 32.567 Prozent ambulante Pflegedienste in Anspruch. Die Diakonie in Niedersachsen unterhält 144 Altenheime und Altenpflegeheime mit 11701 Plätzen sowie zusammen mit den Kirchenkreisen 111 Diakonie-Sozialstationen.

Um dem Fachkräftemangel in sozialen Berufen entgegenzuwirken, setzt die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW) ihre Kampagne "Typen gesucht" in diesem Jahr fort. Die LAG FW ist der Zusammenschluss von Diakonie, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutschem Roten Kreuz, Jüdischer Wohlfahrt und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband. Näheres zur Kampagne gibt es unter www.typengesucht.de im Internet.


i.V. Barbara Lietz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Diakonie in Niedersachsen (DiN)