Hannover/Bremen (epd). Mit einem speziellen Ausstellungsbus will das Jüdische Museum in Berlin in der zweiten Februar-Hälfte seine Arbeit an Schulen in Niedersachsen und Bremen vorstellen. Bis zu diesem Freitag wird eine mobile Ausstellung über das jüdische Leben in Bremen und Bremerhaven gezeigt. Ab Montag seien auf der bundesweiten "on.tour"-Reise Besuche in zehn Schulen in Niedersachsen geplant, teilte das Museum am Dienstag in Berlin mit. Der Bus soll in diesem Jahr insgesamt 95 weiterführende Schulen in 15 Bundesländern ansteuern.
Die Ausstellung greift den Angaben zufolge mit Alltagsgegenständen und Zeremonialobjekten die Themen "Jüdischer Alltag", "Leben und Überleben", "Chancen und Diskriminierung" und "Feste feiern" auf. Koschere Gummibärchen mit dem Stempel des Rabbinats verweisen zum Beispiel auf die jüdischen Speisegesetze. Berufsverbote und Diskriminierungen erläutert die Ausstellung anhand der Lebensgeschichten des Kondomfabrikanten Julius Fromm und des Physikers Albert Einstein.
"Jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland sollte das Jüdische Museum Berlin mindestens einmal besucht haben, bevor sie die Schule beenden", sagte Museumsdirektor Michael Blumenthal. Ziel des Ausstellungsbusses sei es, das Interesse dafür bei allen Schulformen zu wecken. Seit 2007 hat der Bus den Angaben zufolge mehr als 200 Schulen angesteuert. Das von dem Architekten Daniel Libeskind entworfene Museum wurde 2001 eröffnet. Es dokumentiert in seiner Dauerausstellung die deutsch-jüdische Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Nächste Stationen der mobilen Ausstellung sind am Mittwoch das Schulzentrum an der Alwin-Lonke-Straße in Bremen, am Donnerstag die Heinrich-Heine-Gesamtschule in Bremerhaven und am Freitag die Gesamtschule Bremen-West. In Niedersachsen startet die Tour am Montag in der Erich-Kästner-Realschule in Laatzen bei Hannover. Weitere Orte sind Osterode, Göttingen, Münden, Meinersen, Barnstorf, Leer, Varel, Stuhr und Eystrup.
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