Markoldendorf/Kr. Northeim (epd). Die evangelische Kirchengemeinde Markoldendorf im Kreis Northeim zeigt bis zu diesem Sonntag zehn Entwürfe für das geplante Kolumbarium in ihrer Marienkapelle. Nach Wunsch der Kirchengemeinde soll die Kapelle noch in diesem Jahr zur Urnenbegräbnisstätte umgebaut werden. In der hannoverschen Landeskirche sei das geplante Kolumbarium das erste seiner Art, sagte der Pastor der evangelischen Kirchengemeinde Markoldendorf Gunnar Jahn-Bettex am Donnerstag.
"Aus Lehm und Bronze haben Architekturstudenten der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst die Entwürfe angefertigt", sagte der Pastor. Nach diesen Ideen solle das Kolumbarium entstehen. Die Kosten für die Umwidmung belaufen sich nach seinen Angaben auf rund 500.000 Euro. Die Finanzierung sei noch nicht gesichert. Deshalb denke man derzeit über ein Modell nach, bei dem schon vorzeitig Urnenplätze verkauft werden, um daraus einen Teil zu finanzieren. Insgesamt sollen rund 600 Urnenplätze entstehen.
Die zehn Entwürfe für das Kolumbarium seien sehr unterschiedlich, sagte Birgit Franz von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst. Seit September hätten sich zehn Studenten mit dem Thema befasst. "Einige Entwürfe zeigen einen Stelen-Wald, andere sind sehr schlicht gehalten, wieder andere kombinieren flache mit hohe Wandbereichen für die Urnenbegräbnisstätte", erläuterte die leitende Architekturprofessorin.
Die Umwidmung der Marienkapelle ist den Angaben zufolge nötig, weil es in Markoldendorf historisch bedingt zwei Kirchengebäude gibt. "Die Martinskirche wurde in den 1980er Jahren renoviert und ist sehr repräsentativ für die Gegend. Deshalb will die Landeskirche sie erhalten", sagte Jahn-Bettex Für die Marienkapelle bekomme die Kirchengemeinde seit mehr als 15 Jahren keine Zuweisungen mehr. Es werde immer schwieriger den Erhalt eigenständig zu finanzieren.