Wolfenbüttel (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat eine Reform der Zusammenarbeit der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen angekündigt. "Wir wollen zu neuen Ufern aufbrechen, ohne von Fusion zu reden", sagte Weber am Mittwoch in einem epd-Gespräch zum Jahreswechsel. Die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen wird im kommenden Jahr 40 Jahre alt. Sie wurde 1971 gegründet, um die Interessen der Kirchen gegenüber dem Land zu vertreten. Weber ist ihr Ratsvorsitzender.
Der braunschweigische Bischof sagte, die Landeskirchen sollten in "schlanken Strukturen" zusammenarbeiten - ohne das jetzt noch bestehende gemeinsame Kirchenparlament, die 48-köpfige Synode. Ein Ausschuss mit Vertretern aller beteiligten Kirchen arbeite an einem Konzept. Zur Konföderation gehören die lutherischen Kirchen von Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer.
Weber hatte im März 2009 eine Diskussion über einen Zusammenschluss der fünf Kirchen zu einer Evangelischen Kirche in Niedersachsen angeregt. Die Pläne waren jedoch am Widerspruch der kleineren Kirchen gescheitert. Nur Hannover stimmte mit Ja. Die fünf Kirchen repräsentieren zusammen rund 4,1 Millionen Mitglieder in rund 2.200 niedersächsischen Kirchengemeinden.
Nach 40 Jahren sollten die Felder der Kooperation neu beschrieben werden, sagte Weber. Er könne sich zum Beispiel vorstellen, Pfarrer über die landeskirchlichen Grenzen hinweg einzusetzen. Auch in der Aus- und Fortbildung der Pfarrer und Kirchenmusiker sehe er eine Chance zu mehr Gemeinsamkeit. Die bisherige Zusammenarbeit mit den Schwerpunkten Publizistik, Erwachsenenbildung und Arbeitsrecht stellte der Bischof nicht in Frage.
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29.12.2010