LWB-Generalsekretär ruft zu Gebet und Unterstützung für Volksabstimmung im Sudan auf

Nachricht 24. Dezember 2010

Genf, 23. Dezember 2010 (LWI) - Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Martin Junge, hat für die Weihnachtstage zu Gebet und Unterstützung für die Menschen und Kirchen im Sudan im Vorfeld der Volksabstimmung vom 9. Januar über die Autonomie des Südsudan aufgerufen.



„Wir hoffen, dass der Umfassende Friedensvertrag von 2005 zwischen den beiden sudanesischen Parteien hält, dass die Menschen im Südsudan bei der Volksabstimmung frei ihre Stimme abgeben und frei den zukünftigen Weg ihrer Region bestimmen können. Und dass die Konsequenzen der Abstimmung, wie auch immer sie ausgeht, friedlich sind und die Menschenwürde und Menschenrechte respektieren“, schrieb Junge in einem Brief vom 21. Dezember an die LWB-Mitgliedskirchen in der ganzen Welt.



„Die Lage im Südsudan und bei den Südsudanesen und Südsudanesinnen im Norden ist angespannt. Viele Menschen fürchten sich. Die bereits ernsthaften humanitären Herausforderungen wurden durch die Wanderung von zehntausenden Südsudanesen und Südsudanesinnen vom Norden in den Süden noch verschärft“, fügte Junge hinzu.



Während ein Teil dieser Wanderung freiwillig geschehe, bemerkte Junge, dass vieles davon aus Furcht und Einschüchterung entstehe. Viele hätten keinen Platz, an dem sie bleiben könnten, da es keine organisierten Auffanglager gebe. Ausserdem hätten viele, die gerne in den Süden ziehen würden, nicht die Möglichkeit dazu und sind immer noch im Norden.



Junge bat die LutheranerInnen weltweit dringend, „während dieser besonderen Weihnachtszeit“ für die Menschen und Kirchen im Sudan zu beten und diejenigen zu unterstützen, die in Ländern leben, in denen ausgewanderte Südsudanesen und Südsudanesinnen zur Abstimmung zugelassen sind – Australien, Kanada, Ägypten, Äthiopien, Kenia, Uganda, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten.

„[Ich] bitte [Sie] dringend, sich an die Südsudanesen und Südsudanesinnen unter Ihnen zu wenden und ihnen Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, so dass sie ihre demokratischen Rechte frei ausüben können.“, schrieb Junge.



Der LWB-Generalsekretär drückte seine Dankbarkeit gegenüber den LWB-Mitgliedskirchen aus für ihre anhaltende Unterstützung der Arbeit der Organisation im Sudan hauptsächlich durch die Abteilung für Weltdienst (AWD), ihren Arm für humanitäre Hilfe und Entwicklung.

Über mehrere Jahrzehnte schloss die Arbeit des AWD Luftbrücken mit Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern, Unterstützung für Flüchtlinge – insbesondere in Nachbarländern wie Kenia und Uganda—und Unterstützung von so genannten „Verlorenen Jungs“ und Mädchen in vom LWB betriebenen Lagern und dann bei ihrer Wiederansiedlung. Über sein wiedereröffnetes Büro im Süden kümmert sich AWD-Sudan um die akuten und langfristigen Bedürfnisse zurückkehrender Flüchtlinge und Binnenvertriebener und stellt Unterstützung für die Gastgemeinden bereit. Das Programm stützt sich auf einen integrierten Ansatz mit Betonung auf Friedensarbeit, Kapazitätsaufbau, Katastrophenbewältigung und -vorbeugung, Ernährungssicherheit, Wasser, Gesundheitswesen und Bildung.



Der Generalsekretär unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Forum Sudan und dem im Ökumenischen Zentrum beheimateten ACT-Bündnis und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). Der LWB hat keine Mitgliedskirche im Sudan.

Er drückte seine Unterstützung für einen ähnlichen Aufruf zu Gebet und Unterstützung des ÖRK-Generalsekretärs, Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit, in einem Brief an die Mitgliedskirchen der Organisation aus.

„Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten. Möge im neuen Jahr Frieden in der Welt und ganz besonders im Sudan herrschen“, schloss Junge seinen Brief an die Lutherische Gemeinschaft.





Der LWB ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegründet, zählt er inzwischen 145 Mitgliedskirchen, denen rund 70 Millionen ChristInnen in 79 Ländern weltweit angehören. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. ökumenische und interreligiöse Beziehungen, Theologie, humanitäre Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit. Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz).

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