Braunschweig (epd). Für die Küster in Deutschland heißt es an Heiligabend voraussichtlich Schnee schippen. "Wir haben eine Masse zu tun und kommen derzeit kaum nach," sagte Rudolf Schäfer vom Deutschen Evangelischen Küsterbund in Braunschweig dem epd. Er und seine Kollegen treffen derzeit alle Vorbereitungen, um während der Weihnachtsfeiertage die Wege zu Kirchen und Gemeindehäusern von Eis und Schnee frei zu halten. Am Heiligen Abend finden traditionell die meistbesuchten Gottesdienste der Jahres statt.
"Wenn man den Wetterbericht verfolgt, weiß man ja, was auf einen zukommt", sagte Schäfer, der an der Klosterkirche in Braunschweig-Riddagshausen Dienst tut. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach hat für Heiligabend und die Nacht zum Sonnabend zum Teil ergiebigen Schneefall gemeldet. Der Winterdienst auf Wegen und Plätzen sei eine zusätzliche Aufgabe, die jetzt noch nebenher bewältigt werden muss, sagte Schäfer.
Vorräte an Sand, Salz oder Granulat müssten sichergestellt und die Räumgeräte gewartet werden, sagte der Vorsitzende des Küsterbunds: "Viele werden sich jetzt auch ehrenamtliche Hilfskräfte holen, die gerade an Heiligabend mit anpacken. Es soll ja auch keiner stürzen und sich die Beine brechen."
Dem Deutschen Evangelischen Küsterbund gehören bundesweit zwölf regionale Küsterverbände mit etwa 5.600 Kirchendienern an. Küster oder Mesner - mancherorts auch Kirchenvogt oder Kirchner genannt - sorgen für den reibungslosen Ablauf von Gottesdiensten, Amtshandlungen und Veranstaltungen. Zudem kümmern sie sich um Pflege und Erhaltung von Gebäuden und Anlagen. Teils arbeiten sie haupt-, teils neben-, teils ehrenamtlich.