Hannover/Bremen (epd). Der Heiligabend ist besonders für einsame, arme, wohnungslose und zuweilen auch für alte Menschen eine schwere Zeit. An vielen Stellen organisieren deshalb Haupt- und Ehrenamtliche aus Kirchen, Vereinen und Initiativen in Niedersachsen und Bremen Angebote gegen die Einsamkeit. So öffnen sich in Hannover am Heiligabend zwölf "Weihnachtsstuben" mit einem festlichen Programm, zu denen der Stadtkirchenverband rund 500 Gäste erwartet. In Bremen organisiert die private Anneliese-Loose-Hartke-Stiftung in 15 Stadtteilen offene Feiern.
Dazu werden in der Hansestadt nach Angaben der Organisatoren ebenfalls mehr als 500 zumeist ältere Gäste erwartet. Einen ganz anderen Charakter hat die traditionelle "Offene Nacht von Acht bis Acht" des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) in der Hansestadt. Sie beginnt am Heiligabend um 20 Uhr und dauert bis zum nächsten Morgen. Unter anderen wollen Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) und der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Renke Brahms, die bis zu 350 Gäste mit einem Drei-Gänge-Menü verwöhnen wollen. Auch dorthin kommen regelmäßig viele arme und wohnungslose Menschen.
Neben der evangelischen St.-Stephani-Kirche wird ab 18 Uhr im Gemeindezentrum ein Festessen mit 250 Portionen Schweinegulasch, Apfelrotkohl und Kartoffeln serviert, das eine Klinik spendet. Die vielfach ehrenamtlichen Initiativen in Bremen und in Niedersachsen seien wichtig, sagte der leitende Theologe Brahms, der auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist: "Sie tragen dazu bei, Weihnachten menschlicher, wärmer und solidarischer werden zu lassen."
In der Göttinger Stadthalle startet schon am Nachmittag ein offener Heiligabend der örtlichen Initiative "Keiner soll einsam sein". 70 Helfer servieren zuerst Kaffee und Kuchen, später gibt es Kartoffelsalat mit Würstchen. Nach dem Essen ist nach Angaben der Initiatoren eine Bescherung für Kinder und eine Zaubershow geplant.
Auch in Hameln, Northeim und Peine laufen besondere Aktionen für bedürftige Menschen. In Osnabrück verbringt der katholische Bischof Franz-Josef Bode den Heiligabend traditionell mit wohnungslosen und alleinstehenden Gästen. Angebote gibt es in der kirchlichen "Wärmestube", in einem ehemaligen Franziskanerkloster und im "Laurentiushaus", einer Einrichtung des Sozialdienstes Katholischer Männer.
Ehrenamtliche der Osnabrücker Südstadtkirchengemeinde gestalten einen Abend mit Lesungen, Gesang, Essen und kleinen Überraschungen. Ähnlich ist es in Oldenburg: Ab 18 Uhr stehen dort im "Forum St. Peter" in der Georgstraße die Türen offen. Es gibt Musik, ein gemeinsames Weihnachtsliedersingen, Weihnachtsgeschichten, ein Abendessen und ebenfalls kleine Geschenke.