Diakonie mahnt sensiblen Umgang mit Asylbewerbern in Friedland an

Nachricht 20. Dezember 2010

Friedland/Hannover (epd). Kurz vor der Ankunft der ersten Asylbewerber im Grenzdurchgangslager Friedland hat das Diakonische Werk der hannoverschen Landeskirche einen sensiblen Umgang mit den erwarteten Flüchtlingen angemahnt. Es sei wichtig, ihnen im anstehenden Asylverfahren Beistand zu leisten, sagte der Diakonie-Direktor Christoph Künkel am Montag in Hannover. Von Januar an wird die bisherige Anlaufstelle für Spätaussiedler zusätzlich als zentrale niedersächsische Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber genutzt.

Rund 150 Asylbewerber würden für das erste Quartal des nächsten Jahres in Friedland erwartet, hieß es. Nach Angaben der Diakonie kommen sie vor allem aus dem Irak und dem Libanon. Für das gesamte Jahr werde mit rund 3.000 Flüchtlingen gerechnet. Mit Blick auf die Härtefallkommission des Landes Niedersachsen betonte Künkel: "Asylsuchende dürfen nicht nur nach Vorschriften und Gesetzen behandelt werden. Die Achtung der Menschenwürde und humanitäre Gesichtspunkte müssen im Mittelpunkt stehen."

Vor dem Hintergrund des zum Teil menschenunwürdigen Umgangs mit Flüchtlingen in Europa sei Friedland ein guter und kompetenter Ort, sagte der evangelische Lagerpastor und Geschäftsführer der Inneren Mission, Martin Steinberg. Die Innere Mission und das Evangelische Hilfswerk sind Mitglied des Diakonischen Werkes der hannoverschen Landeskirche und betreuen im Lager Friedland Spätaussiedler, Flüchtlinge und Asylbewerber.

Nach eigenen Angaben leisteten die Verbände Hilfe durch Gespräche und Seelsorge, beantworten Fragen und unterstützen die Menschen mit Kleiderspenden. Im Kinderspielhaus der Inneren Mission hätten Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder betreuen zu lassen, während sie sich etwa um ihre Registrierung und ihre Gesundheitsprüfung kümmern.


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20.12.2010