Pfarrer schlagen Alarm: Keine Stellenkürzungen mehr

Nachricht 07. Dezember 2010

Hannover (epd). Die Interessenvertretungen der knapp 2.000 Pastorinnen und Pastoren in der hannoverschen Landeskirche warnen vor weiteren Pfarrstellenkürzungen in den Gemeinden. In den nächsten vier bis acht Jahren dürfen ihrer Meinung nach keine Stellen mehr gestrichen werden. Zudem müsse mehr in Präventionsmaßnahmen investiert werden, um Erkrankungen durch Überlastung zu verhindern, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme des Hannoverschen Pfarrvereins und des Pastorenausschusses der evangelischen Landeskirche.

Durch Stellenkürzungen gibt es nach Auffassung ihrer Vorsitzenden Andreas Dreyer und Burkhard Kindler immer weniger Pastoren, die mit immer mehr Arbeit belastet werden. Es bestehe die Gefahr, dass die Gemeinden nicht mehr im nötigen Maß begleitet werden könnten und die Arbeitsmotivation der Pastoren dramatisch sinke. "Etwa ab 1993 wurden Gemeindepfarrstellen in einem erheblichen Umfang gestrichen und Pfarrbezirke über das verantwortliche Maß hinaus vergrößert."

Übergroße Bezirke mit 3.000 bis 5.000 Gemeindemitgliedern pro Pfarrer müssten wieder auf maximal 2.500 Mitglieder verkleinert werden, fordern sie. Die Landeskirche sollte einen Beauftragten für pfarramtlich bedingte Erkrankungen einstellen. In den zurückliegenden Jahren seien immer mehr Pastorinnen und Pastoren durch die Arbeitsbelastung krank geworden. Derzeit seien rund 140 der insgesamt gut 1.900 beruflich Aktiven nicht voll dienstfähig. Es müsse klarer sein, welche Ansprechpartner und Hilfen für die Kranken zur Verfügung stünden.

Internet: www.hannoverscher-pfarrverein.de, www.pastorenausschuss-hannover.de

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7.12.2010