Ausstellung zeigt Schicksal abgeschobener Flüchtlinge

Nachricht 30. Juli 2010

Rotenburg/Wümme (epd). Das Schicksal abgeschobener Flüchtlinge steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Rathaus von Rotenburg bei Bremen, die der ökumenische Arbeitskreis Asyl in der Stadt initiiert hat. Die Dokumentation unter dem Titel "Ohne Heimat" ist nach Angaben der Organisatoren ab Montag zu sehen. Sie zeigt vor allem die Lebenssituation von Menschen aus dem Kosovo und Montenegro, die aus Deutschland abgeschoben wurden. In der Auferstehungsgemeinde Rotenburg leben seit April zwei Roma-Frauen aus dem Kosovo im Kirchenasyl, denen die Abschiebung nach Serbien droht.

Die Ausstellung wurde vom Flüchtlingsrat und dem Verein "Zuflucht" in Bremen zusammen mit "Pro Asyl" entwickelt und ist den Angaben zufolge bis zum 26. August in Rotenburg zu sehen. Sie zeige die menschenunwürdigen Lebensumstände, die den mehr als 10.000 in Deutschland lebenden Roma nach ihrer Abschiebung in das Kosovo drohe, sagte die Migrationsberaterin des Diakonischen Werks im evangelischen Kirchenkreis Rotenburg, Andrea Wessel.

"Wir werden das Kirchenasyl aufrecht erhalten, bis sich jemand erneut mit der Situation der Frauen beschäftigt", sagte der leitende Rotenburger Superintendent Hans-Peter Daub. "In Serbien können sie nicht überleben." Er hoffe nach wie vor, dass sich die niedersächsische Härtefallkommission einschalte. Diese sei bisher aus formalen Gründen nicht tätig geworden, weil der Landkreis Rotenburg die Abschiebung der Frauen zwar ausgesetzt, aber nicht aufgehoben habe.

Internet: www.kirche-rotenburg.de

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30.7.10