Lutheraner fordern mehr Frauenrechte in eigenen Kirchen

Nachricht 26. Juli 2010

Stuttgart/Hannover (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seine Mitgliedskirchen aufgefordert, überall Frauen in geistliche Ämter und Leitungspositionen zuzulassen. Von den 145 Mitgliedskirchen lehnen 30 die Frauenordination ab. "Der Schmerz dieses Ausschlusses und der Verlust ihrer Gaben bedeuten Leiden und Verlust für die ganze Kirche", heißt es in einer am Montag in Stuttgart verabschiedeten Erklärung der 11. LWB-Vollversammlung.

Des Weiteren fordert die Vollversammlung mehr kirchliches Engagement gegen Menschenhandel und häusliche Gewalt. Die "Kommerzialisierung des menschlichen Körpers" in den Medien, insbesondere der Körper von Frauen und Kindern, sei anzuprangern.
Auch gegen häusliche Gewalt sollten sich lutherische Christen einsetzen. Der LWB-Rat wird aufgefordert, das Thema Geschlechtergerechtigkeit permanent auf die Tagesordnung zu setzen.

Darüber hinaus setzt sich die Vollversammlung für die "Unberührbaren" (Dalits) in Indien ein. Der LWB solle "die Befreiung und die Wiederherstellung der Menschenwürde der 250 Millionen unterdrückten und diskriminierten Dalits in Indien zu einer Priorität in seiner Mission, seiner Arbeit und seinem Zeugnis vom Evangelium Jesu Christi, dem Befreier zu machen," heißt es in der Erklärung.

Der LWB vertritt 70 Millionen Christen aus 79 Ländern. Die 11.
Vollversammlung geht an diesem Dienstag in Stuttgart zuende.

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26.7.2010