Atomkraftgegner rechnen mit zunehmendem Protest gegen Castor-Transport

Nachricht 20. Juli 2010

Gorleben/Kr. Lüchow-Dannenberg (epd). Atomkraftgegner erwarten bei dem im Herbst bevorstehenden Castor-Transport ins niedersächsische Gorleben eine neue Dimension der Proteste. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg rechnet nach den Worten ihres Sprechers, Wolfgang Ehmke, mit mehr als 20.000 Teilnehmern bei einer für November geplanten Kundgebung in Dannenberg. "Das wäre die größte Anti-Atom-Manifestation in der Geschichte des Gorleben-Widerstands", sagte Ehmke am Dienstag.

Zu der Demonstration ruft Ehmke zufolge ein Bündnis aus Umweltverbänden, Anti-Atom-Initiativen, Gewerkschaften und kirchlichen Kreisen auf, das im vergangenen Jahr einen Anti-Atom-Treck nach Berlin organisiert hatte. Im September 2009 hatten bei der größten Anti-Atom-Demonstration seit mehr als 20 Jahren Zehntausende in der Bundeshauptstadt den Ausstieg aus der Kernenergie gefordert.

Das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter hat im Mai den zwölften Atommüll-Transport nach Gorleben genehmigt. Danach rollen nach einem Jahr Pause voraussichtlich im November elf Behälter mit Resten von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken aus der französischen Wiederaufbearbeitungsanlage in La Hague nach Gorleben. Zuletzt war im Herbst 2008 hoch radioaktiver Müll in das Zwischenlager in einer oberirdischen Halle gebracht worden.

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20.7.2010