Osnabrück (epd). Die Ausbildung von in Deutschland tätigen Imamen an deutschen Universitäten ist das Thema einer internationalen Tagung vom 25. bis 27. Februar in Osnabrück. Rund 60 Experten aus dem In- und Ausland werden über Inhalte und Voraussetzungen der Imamausbildung diskutieren, teilte die Universität am Freitag mit. Zu den Referenten gehören der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und der Islamwissenschaftler Professor Udo Steinbach aus Marburg. Weiter werden der Dekan der islamisch-theologischen Fakultät der Universität Istanbul, Professor Sinasi Gündüz, und Avni Altiner, Vorsitzender des Landesverbandes der Muslime in Niedersachsen erwartet.
Organisiert hat die Tagung der Leiter des Zentrums für Interkulturelle Islamstudien an der Universität Osnabrück, Bülent Ucar. Zur Eröffnung wolle der Innenminister in einem Vortrag darlegen, warum aus seiner Sicht eine Ausbildung von Imamen in Deutschland notwendig ist, hieß es. Professor Ismet Busatl, Dekan der islamisch-theologischen Fakultät der Universität Sarajevo, werde im Anschluss über die Bedeutung der Ausbildung von Imamen in Europa sprechen. An einer Podiumsdiskussion zum Abschluss nehmen neben Schünemann und Ucar unter anderem der SPD-Bundestagsabgeordnete Dieter Wiefelspütz und Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime in Deutschland teil.
An der Universität Osnabrück startet zum Wintersemester 2010 das bundesweit erste universitäre Weiterbildungsprogramm für Imame in deutscher Sprache, aus dem sich ein regulärer Studiengang entwickeln soll. Seit 2007 gibt es dort den Studiengang "Islamische Religionspädagogik" als Erweiterungsfach zur Ausbildung von Religionslehrern. Der Wissenschaftsrat hatte kürzlich empfohlen, an bis zu drei staatlichen Universitäten das Fach Islamische Studien zur Ausbildung von Religionslehrern und Imamen einzurichten.
19.2.2010
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