Braunschweig (epd). Der Deutsche Evangelische Küsterbund warnt davor, immer mehr angestellte Küster durch ehrenamtliche Mitarbeiter zu ersetzen. Die Aufgaben seien sehr vielfältig und erforderten spezielle Kenntnisse, sagte der Vorsitzende des Bundes, Rudolf Schäfer, am Montag in Braunschweig im epd-Gespräch. Durch ihre Dienste unterstützten die Küster die Verkündigung des Evangeliums im Gottesdienst und trügen wesentlich zum Gelingen von Amtshandlungen wie Taufen oder Trauungen bei.
Die Küster, Kirchner, Kirchendiener, Kirchenvögte oder Mesner seien auch darin geschult, das meist wertvolle Abendmahlsgerät und die Kunstwerke in den Kirchen angemessen zu pflegen. Nach Angaben Schäfers sind in Deutschland rund 5.000 Küster bei den evangelischen Kirchengemeinden dauerhaft angestellt. Die meisten hätten allerdings nur Teilzeitarbeitsplätze. In vielen Gemeinden bereite der Küster nicht nur die Kirche für den Gottesdienst vor und sei Hausmeister, sondern er leite auch Kirchenführungen oder ermögliche den Einsatz moderner Medien. Die Arbeit bleibe meist im Verborgenen. Sie falle erst auf, wenn der Küster nicht da sei.
Der Deutsche Evangelische Küsterbund besteht seit Anfang 2008. Die ostdeutschen Kirchen seien leider kaum vertreten, weil es dort viel weniger Küster als im Westen gebe, berichtete Schäfer.
Die angestellten Küster verschließen sich nach seinen Worten trotz ihrer Kritik nicht der Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Er selbst wirke im interesse des Berufsbildes auch an Fortbildungsveranstaltungen der braunschweigischen Landeskirche für ehrenamtliche Küster mit, sagte Schäfer. Der 59-Jährige hat seinen Arbeitsplatz an der Klosterkirche Riddagshausen in Braunschweig.
Internet: www.kuester.org
epd lnb lau mig/8.2.2010
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