Weener/Kr. Leer (epd). Organisten aus der ganzen Welt spielen dieses Jahr wieder beim "Orgelfest an der Europäischen Orgelstraße" in Ostfriesland und den angrenzenden Niederlanden. Von diesem Dienstag bis zum Sonntag sind zahlreiche Konzerte, Musikkurse und Exkursionen rund um die "Königin der Instrumente" in der Ems-Dollart-Region zu hören, sagte der Leiter der Orgelakademie "Organeum", Winfried Dahlke, in Weener bei Leer dem epd. Eröffnet wird das Festival mit einem Konzert in der Magnuskirche im niederländischen Bellingwolde.
Gerade im äußersten Nordwestdeutschland stehen Dahlke zufolge viele unterschiedliche Orgeln auf "fahrradnahem Raum" zusammen. Mehr als 300 bedeutende Instrumente aus sechs Jahrhunderten seien in Ostfriesland und der benachbarten niederländischen Provinz Groningen zu finden. Damit gelte die Region als die reichste Orgellandschaft der Welt.
Neben den Konzerten wird anlässlich des Festivals die dritte Internationale Orgelakademie für Musikstudenten veranstaltet. Meistermusiker wollten dabei ihr Wissen an den musikalischen Nachwuchs weitergeben, sagte Dahlke, der auch Landeskirchenmusikdirektor der Evangelisch-reformierten Kirche ist. Die Akademie konzentriere sich in diesem Jahr auf die Werke des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), dessen Geburtstag sich am 3. Februar dieses Jahres zum 200. Mal jährte.
Die Europäische Orgelstraße führt von der portugiesischen Atlantikküste über Süd- und Ost-Frankreich in die nördlichen Provinzen der Niederlande, dann entlang der Nord- und Ostseeküste über Dänemark nach Nordschweden. Den "rote Faden" der Route bilden die bis heute erhaltenen Arp-Schnitger-Orgeln. Der berühmte Orgelbaumeister des norddeutschen Barocks stammt aus der Wesermarsch nahe Oldenburg (um 1648-1719). Von den rund 170 Orgeln Schnitgers sind Experten zufolge heute noch rund 30 in einem Zustand erhalten, der ihre Bezeichnung als "Arp-Schnitger-Orgel" rechtfertigt.
Internet: www.organeum-orgelakademie.de
epd lnb jön mig/28.9.2009
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