Essen/Hannover (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat die Parteien aufgefordert, im Wahlkampf mehr über Inhalte zu streiten. "Ich fände es gut, wenn es ein paar markante Punkte gäbe, bei denen für alle grundsätzlich etwa klar ist: Die einen wollen die Arbeitslosigkeit auf jene Weise bekämpfen, die anderen mit diesem Konzept", sagte Käßmann den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Dienstagsausgaben). Eine solche profilierte Auseinandersetzung fehle bisher.
"Ich wünsche mir einen Wahlkampf, in dem es um Inhalte geht, in dem die Kandidatinnen und Kandidaten glaubwürdig für ihre Inhalte einstehen", fügte die 51-jährige evangelische Theologin hinzu. Als Christin und als Bürgerin störe sie dagegen, "wenn sich jemand durch die Verunglimpfung anderer profiliert".
Scharfe Kritik äußerte Käßmann an den hohen Staatsschulden. Sie seien ethisch unverantwortlich, weil sie die nachfolgenden Generationen belasteten. Zudem seien "diese Schulden gerade in guten Zeiten gemacht worden", nun kämen noch die Belastungen der Wirtschaftskrise hinzu. In diesem Zusammenhang kritisierte die Bischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, trotz der Krise sei anscheinend "die Maßlosigkeit schon wieder ausgebrochen". Einige hätten "immer noch nicht begriffen, dass es auch eine Ethik des Genug gibt".
epd lnb lwd mir / 18.8.2009
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