Braunschweig / Hannover (epd). Mit der Ausbildung von "Gemeindekuratoren" reagieren die evangelischen Landeskirchen Hannover und Braunschweig auf die steigende Zahl kleiner werdender Kirchengemeinden, die ihre Pfarrer mit Nachbargemeinden teilen müssen. Die Kuratoren sollten "Ansprechpartner für alle praktischen Fragen des Gemeindelebens" sein, erläuterte am Mittwoch der Direktor des Predigerseminars in Braunschweig, Dieter Rammler.
An dem Pilotprojekt beteiligen sich 13 Ehrenamtliche aus der hannoverschen und sechs aus der braunschweigischen Landeskirche. Gemeindekuratoren kümmern sich um die Kirche und das Gemeindehaus, sprechen sich mit den anderen Ehrenamtlichen ab und nehmen an den Sitzungen des Kirchenvorstandes teil. Je nach Begabung und Bedarf betätigen sich in der Baupflege, halten Andachten, bieten Kirchenführungen an oder besuchen Gemeindemitglieder.
"Jede Zeit schafft sich ihre Funktionen", sagte Rammler zur Geschichte des Kuratorenamtes. Die dem Pilotprojekt zugrunde liegende Idee habe sich in vielen Kirchen schon bewährt. So verfügten die evangelischen Kirchen in Siebenbürgen, Tschechien und in Österreich über lange Erfahrungen mit dem Kuratorenamt. Der Kirchenkreis Borna in Sachsen bilde Kirchenkuratoren in einem ähnlichen Verfahren aus. Die Erfahrungen sollen bei einer Konsultation vom 30. September bis 1. Oktober in Braunschweig ausgetauscht werden.
Internet: www.gemeindekuratoren.de
epd lnb lau mig / 12.8.2009
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