"Bischof" segnet Bischöfin

Nachricht 29. Juni 2009

Bischof Nikolaus von Myra alias Jochen Möller (Foto) legt der Landesbischöfin in der Lüneburger St. Nicolai-Kirche die Hand zum Segen auf: "Es segne dich der in allem mächtige Gott!"

Ein schönes Bild mit Seltenheitswert: Landesbischöfin Margot Käßmann empfängt den Segen Gottes von „Amtsbruder“ Bischof Nikolaus von Myra. Er ist Namenspatron der Lüneburger Altstadtkirche St. Nicolai. Gemeinde und Stadt Lüneburg feierten vom 26. bis 29. Juni das 600jährige Kirchenjubiläum.

Höhepunkt war ein Festgottesdienst am Sonntag, in dem die Landesbischöfin die Predigt hielt. „Der Gottesdienst ist ein Fest, die dem wir uns besucht fühlen von Gott“, sagte Käßmann in ihrer Ansprache. Eine Überraschung für die Bischöfin wie für die vielen Gottesdienstteilnehmer war dann der Besuch des Nikolaus (alias Jochen Möller) in der alten Lüneburger Schifferkirche. Der hatte bereits am Vortag im Rahmen des Kinderprogramms einen Auftritt, erzählte dabei die Geschichte von drei Mädchen, die als Kindersklaven verkauft werden sollten. Er konnte sie davor bewahren, indem er ihnen heimlich drei goldene Kugeln schenkte. Die Kinder hatten sich anschließend Gedanken darüber gemacht, wie Kindern in Südamerika, die den ganzen Tag lang Gemüsekisten schleppen müssen, heute geholfen werden könnte.

Ihre Ideen hatten sie in Kugeln verpackt, die der Nikolaus an die Landesbischöfin übergab. Dazu hatten die Kleinen auch etwas Geld gesammelt, der achtjährige Theo bat die Bischöfin um Unterstützung: „Sie können Geld von Ihrem Bischofsamt dazugeben und wir schicken alles nach Südamerika.“ Margot Käßmann ließ sich nicht lange bitten, zeigte sich gerührt von dem Engagement der Kinder und versprach, ihren Teil dazu zu tun.

Der „bischöfliche Segen“ für Margot Käßmann zum Abschluss der Nikolausszene war auch als Ermutigung gedacht: „Liebe Schwester im Glauben, wir sind doch beide für die Kinder verantwortlich“, sagte der Nikolaus. Käßmanns Bücher über Kinder und Familien gefielen ihm gut.

Hartmut Merten