Emden (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat sich am Mittwoch in Emden enttäuscht über die gescheiterten Verhandlungen über eine gemeinsame evangelische Kirche in Niedersachsen geäußert. Die hannoversche Synode habe als einzige einstimmig für einen Zusammenschluss der fünf Kirchen in Niedersachsen votiert, sagte sie am Rande des Generalkonvents aller rund 200 Pastoren des lutherischen Sprengels Ostfriesland. Die anderen Kirchenparlamente hätten sich deutlich dagegen ausgesprochen. Die meiste Arbeit für die Konföderation, die die Kirchen gegenüber dem Land vertritt, finde in Hannover statt und sei sehr zeitintensiv. Da das hannoversche Landeskirchenamt 30 Prozent des Personals abbauen
müsse, werde der Landeskirche viel abverlangt.
Im Weiteren kritisierte die Bischöfin das öffentliche Echo auf Baupläne der hannoverschen Landeskirche in Emden. Mit Schildern und Holzkreuzen hatten Anwohner gegen den Bau einer neuen Landessuperintendentur protestiert, weil dafür ein Spielplatz weichen muss. "Dieses Verhalten hat mich befremdet und geht unter die Gürtellinie", sagte Käßmann. Nachdem die Stadt Emden im Frühjahr die Spielgeräte von dem Platz geräumt hatte, war es zu Protesten gekommen. Die Kirchengemeinde hatte der Stadt Emden bereits 1991 die Pacht für das Grundstück gekündigt. Seitdem duldete die Kirche den Spielplatz 18 weitere Jahre, ohne dass die Stadt etwas bezahlen musste.
Die Landeskirche suche noch bis Ende September nach einem geeigneten Standort in Emden, sagte Käßmann. Auch Landessuperintendent Detlef Klahr sagte, er setze sich weiterhin für ein Haus in Emden als der größten Stadt in Ostfriesland ein. Sollte keine Alternative gefunden werden, sei auch der Ausbau der bestehenden Landessuperintendentur in Aurich eine Option.
Als erfreulich bezeichnete Käßmann eine sich abzeichnende Rettung der in Hannover erscheinenden Evangelischen Zeitung. Derzeit liefen Verhandlungen über eine Kooperation mit der nordelbischen und der westfälischen Landeskirche: "Wir brauchen eine solche Wochenzeitung, auch und gerade für die innerkirchliche Kommunikation." Es bleibe ihr Wunsch, dass die Evangelische Zeitung von allen Kirchen in Niedersachen mitgetragen werde.
epd lnb jön mil / 17.6.2009
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