Im Klostergarten Amelungsborn stehen fünf Baldachine bereit. Unter jedem Baldachin trägt ein Tisch die Taufschale, die Taufkerzen und sommerlichen Blumenschmuck. An der großen Brunnenschale versammeln sich sieben Familien mit ihren Täuflingen. Aus der Mitte der überdimensionierten Schale sprudelt quellfrisches Wasser. Hier tauft Landessuperintendent Eckhard Gorka, der zugleich Abt des Klosters ist. In der Kirche sind zwei weitere Taufstationen eingerichtet. Insgesamt sind es an diesem Sonntagvormittag 47, am Nachmittag sind es weitere 49 Täuflinge und ihre Familien, die der Einladung des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder zum Tauffest gefolgt sind.
Die insgesamt 96 Kinder wurden von rund 1000 Familienangehörigen und Gästen begleitet. Elf Pastoren und Pastorinnen tauften die Kinder in Siebener-Gruppen. Aufgrund der originellen Zahl übernahm der Bundesligist Hannover 96 eine besondere Patenschaft und spendierte jedem Täufling eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft.
Das Symbol des Tages ist die Taube, „der wohl meist verbreitete Vogel weltweit und ein Zeichen für den Frieden Gottes“, wie Abt Gorka in seiner Predigt betont. „Ich wünsche Euch, dass Ihr keinen Krieg und keine Gewalt erleiden müsst und dass auch keine Gewalt von Euch ausgehe.“ Keine Mensch habe sich selbst ins Leben gebracht. Dies werde bei der Taufe abgebildet, „bei der wir ins geistliche Leben gezogen werden“. So werde jeder Getaufte Teil der weltweiten Familie Gottes. Gorka dankt den Eltern und Paten, dass Sie ihre Kinder taufen lassen.
Nach der Predigt ziehen die Familien an die Taufstationen. Draußen scheint die Sonne. Die Besucher sind gut gelaunt. Nachdem alle Kinder getauft sind endet der Gottesdienst mit einem siebenfachen Segen. Für den geselligen Teil der Veranstaltung sind Tische und Bänke aufgestellt. Es gibt Kaffee und Kuchen.
Insgesamt 50 Pfadfinder, Kirchenvorsteher und Küster waren als Helfer im Einsatz. Die Spenden im Gottesdienst gingen an die Stiftung des Kirchenkreises. Im Vorfeld des Tauffestes waren in allen Gemeinden des Kirchenkreises rund 800 Familien angeschrieben worden, in denen mindestens ein Elternteil evangelisch ist, aber eines oder mehrere Kinder zwischen ein und elf Jahren bisher nicht getauft wurden. In einigen Jahren könnte ein vergleichbares Tauffest stattfinden, nämlich dann, wenn wieder genügend Kinder nachgewachsen sind, sodass sich die Einladung lohnt.
Dr. Eberhard Blanke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Hildesheim-Göttingen
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