Hannover (epd). Im Tarifkonflikt für die rund 36.000 Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer geeinigt. Die Mitarbeiter erhalten künftig rückwirkend zum März 2,7 Prozent mehr Lohn, teilte der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen mit. Im März 2010 steigen die Gehälter nochmals um 1,5 Prozent. Für Beschäftigte in der Altenhilfe erhöht sich das Entgelt in umgekehrter Reihenfolge. Der Abschluss hat eine Laufzeit bis Ende 2010.
Die wöchentliche Arbeitszeit bleibt auf Drängen der Arbeitnehmer bei 38,5 Stunden. Die Jahressonderzahlung kann den Angaben zufolge künftig abhängig vom wirtschaftlichen Ergebnis auf bis zu 700 Euro gekürzt werden. Sind sich die Parteien über die Bewertung des Jahresergebnisses nicht einig, entscheidet ein neutraler Wirtschaftsprüfer. Ein erster Einigungsversuch zwischen beiden Parteien war im April gescheitert. Die Arbeitnehmer hatten daraufhin die Schlichtung angerufen.
Die Arbeitgeber zeigten sich erleichtert über die Einigung. Der Preis sei jedoch sehr hoch, sagte Verhandlungschef Hans-Peter Hoppe von den Diakonischen Heimen Kästorf bei Gifhorn: "Wir haben die Schmerzgrenze erreicht und müssen jetzt darauf vertrauen, dass wir dennoch das wirtschaftliche Gleichgewicht halten können." Die diakonischen Einrichtungen, die sich für alte, kranke oder behinderte Menschen einsetzen, müssten jetzt in strenger Kostendisziplin wirtschaften.
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