Landeskirche führt Pastor für das Handwerk ein
Hannover/Stade (epd). Die hannoversche Landeskirche hat am Freitag mit einem Gottesdienst ihren neuen Pastor für Kirche und Handwerk eingeführt. Er wolle dafür sorgen, dass beide Partner "auf Augenhöhe und in Hörweite bleiben", sagte der evangelische Theologe Walter Punke (59) im epd-Gespräch. Zu den zentralen Themen gehörten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie das Betriebs- und Arbeitsklima. Dazu gebe es im Handwerk "eine ganze Reihe guter Beispiele, mit denen ich ermutigen will", sagte Punke, der in Hannover und Stade arbeitet.
So könnten Betriebe schon mit geringem Aufwand eine große Wirkung erzielen, wenn es darum gehe, Beruf und Familie besser aufeinander abzustimmen, betonte Punke. Als Beispiel nannte er eine Apotheke, die in einem Nebenraum ein Spielzimmer für den Nachwuchs ihrer Angestellten eingerichtet hat, aus dem später ein Raum für die Hausaufgaben-Betreuung werden könnte. Eine wichtige Rolle spiele das Handwerk auch beim umweltschonenden Wirtschaften und bei der Aufgabe, jungen Leuten Berufs- und Lebensperspektiven zu erschließen: "Daran haben viele Betriebe mit einer stabilen Ausbildungsquote einen erheblichen Anteil."
Punke wurde in der Pauluskirche Hannover in sein neues Amt eingeführt. Der gebürtige Bremer hat nach einer Ausbildung bei der Bundesbahn in der theologischen Akademie Celle studiert. Nach seinem Berufsstart als Gemeindepastor in Schmalförden im Landkreis Diepholz wurde er Gefängnisseelsorger in Celle und später Pastor des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt für die Regionen Stade und Lüneburg. Punke ist Nachfolger von Karola Schmidt (44), die zehn Jahre lang den Kirchlichen Dienst für Handwerk und Handel in der hannoverschen Landeskirche geleitet hat.
Zu den Aufgaben des Handwerkspastors gehören Arbeitskreise, Tagungen, Studienreisen, Festveranstaltungen und Gottesdienste, mit denen der Kontakt zwischen Kirche und Handwerk gehalten wird. Bei Betriebsbesuchen und persönlichen Begegnungen pflegt der Kirchliche Dienst das Gespräch mit Meistern, Gesellen, Auszubildenden und allen weiteren Beschäftigten im Handwerk. Er steht in der Tradition der Evangelischen Gesellen- und Meistervereine, die ab 1848 gegründet wurden. 1997 gab die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine Denkschrift unter dem Titel "Handwerk als Chance" heraus.
Internet: www.handwerkundkirche.de
epd-lnb sel mig / 20.3.2009
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
+++++ ++++ +++ ++ +
Landeskirche sucht ehrenamtliche Kirchenführer
Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche sucht ehrenamtliche Kirchenführerinnen und Kirchenführer. "Mindestens jeder zweite Urlauber sucht im Urlaub eine Kirche auf", sagte der Leiter des Fachgebietes Kirche im Tourismus der evangelischen Landeskirche, Klaus Stemmann, am Freitag in Hannover: "Städtetourismus ist immer Kirchentourismus." Für interessierte Ehrenamtliche bietet die Landeskirche deshalb eine spezielle anderthalbjährige Ausbildung an.
An acht Wochenenden mit insgesamt 120 Stunden erhalten die Teilnehmer nach Angaben des Hauses kirchlicher Dienste unter anderem Informationen über Kunst- und Architekturgeschichte. Die Ausstattung und Symbolik des Kirchenraumes werden ebenso beleuchtet wie Rechts- und Versicherungsfragen sowie die Didaktik und Methodik von Führungen. Am Ende stehen eine eigene, fertig ausgearbeitete Kirchenführung und ein bundesweit anerkanntes Zertifikat. Mehr als 60 Kirchenführerinnen und Kirchenführer sind den Angaben zufolge bereits ausgebildet worden.
Die Nachfrage nach Kirchenführungen steige unter Touristen ständig an, berichtete Stemmann: "Urlauber und Gäste freuen sich, wenn Kirchen offen sind." Der nächste Kurs, der vierte seiner Art, beginnt im Juni und läuft bis zum September 2010. Die Seminar-Wochenenden finden in der Lüneburger Heide, im Deister, im Weserbergland und im Bremer Umland statt.
Internet: www.kirche-im-tourismus.de
epd-lnb ahr mir / 20.3.2009
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
+++++ ++++ +++ ++ +
Bischof Nick Baines veröffentlicht Buch über Popsongs und Glaube
Hannover (epd). Der anglikanische Bischof Nick Baines führt in seinem neuen Buch "In höchsten Tönen - Popsongs und Glaube" auf musikalischem Weg durch seine persönlichen Erinnerungen und seine Suche nach dem Glauben an Gott. Dazu gehören populäre Songs legendärer Künstler wie "Imagine" von John Lennon oder "Brand new day" von Van Morrisson. "Ich liebe Musik und habe festgestellt, dass einige meiner Lieblingssongs mir einen Weg weisen, wie ich über Gott, die Welt und mich denken kann", sagt der Autor über sein Buch.
Zehn international bekannte Musikstücke dienen Baines als Vorlage für Fragen wie "Lässt sich Gott finden?" "Was bedeutet es ein Christ zu sein?" und "Darf ich als Christ an Gott zweifeln?" Nicht laut, sondern leise und oft zweifelnd versucht Baines, Antworten auf diese Fragen zu finden. Dabei gelingt es ihm, "ohne großes Pathos und in alltäglicher Sprache von Gott und dem christlichen Glauben zu erzählen," schreibt die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann in einem Vorwort zum Buch.
Nicholas Baines ist seit 2003 Bischof von Croydan und der anglikanische Vorsitzende der Meißen Kommission. Zuvor war Baines als Pfarrer im Lake District und später als Erzdiakon von Lambeth tätig. Baines wurde 1957 in Liverpool geboren, studierte in Bradford Germanistik und Französisch. Nach seinem späteren Theologiestudium wurde er 1988 ordiniert. 2000 kam er zur Diözese von Southwark (London), wo er sich besonders der Kinder- und Jugendarbeit widmete. Bekannt wurde Baines besonders durch seine Radioandachten. Heute lebt der Bischof, Musiker, Autor und Vater von drei Kindern mit seiner Ehefrau in Croydon in der Nähe von London.
Nick Baines:"In höchsten Tönen. Popsongs und Glaube", Lutherisches Verlagshaus Hannover, 176 Seiten, ISBN 978-3-7859-0986-7
Direkt bestellen über: www.bibli.com
epd-lnd ahr mil / 20.3.2009
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen