Osnabrücker Superintendent will sich in politische Diskussionen einmischen

Nachricht 20. März 2009

Osnabrück (epd). Der neue Osnabrücker Superintendent Friedemann Pannen will sich verstärkt in die sozial- und gesellschaftspolitischen Diskussionen einmischen. Es gehöre zu den Aufgaben der Kirche, sich einzumischen, etwa wenn der Osnabrücker Autobauer Karmann mehr als 1.000 Beschäftige entlasse oder wenn Kinder von Hartz-IV-Empfängern in Armut lebten. "Das heißt auch, dass wir Finger in Wunden legen und klar Position beziehen für eine gerechtere Verteilung", sagte der 45-Jährige am Donnerstag dem epd.

Pannen ist seit dem 1. März Nachfolger von Hans Hermann Hammersen, der nach 15 Jahren Amtszeit in den Ruhestand getreten war. Landessuperintendent Burghard Krause wird Pannen an diesem Sonntag in der Marienkirche in sein Amt als Leiter des Kirchenkreises Osnabrück einführen. Der dreifache Familienvater war zuletzt Gemeindepastor in Uetze im Kirchenkreis Burgdorf. Davor arbeitete er fünf Jahre im Landeskirchenamt in Hannover. Pannen, der auch Diplom-Sozialwirt ist, wurde in Moers im nordrhein-westfälischen Kreis Wesel geboren und hat in Hamburg und Neuendettelsau Theologie studiert.

Er wolle auch im Blick auf die in Osnabrück sehr selbstverständlich gelebte Ökumene Position beziehen, betonte Pannen. In der Stadt, in der gleich viele Protestanten, Katholiken und Andersgläubige leben, habe er bereits viele ökumenische Akzente und Aktionen kennen gelernt: "Diese für mich beste Form der Ökumene werde ich fördern." Darüber hinaus erwarte er eine Diskussion auf Augenhöhe. "Wenn wir ein selbstbewusster, evangelischer Partner sein wollen, müssen wir aber auch selbst unser Profil schärfen und deutlich sagen, wer wir sind", forderte der neue Superintendent.

Innerhalb der eigenen Kirche komme es ihm auf eine Weiterentwicklung der Diakonie an: "Da müssen wir langfristig qualitativ gut aufgestellt sein", sagte der Theologe. Er werde außerdem auf ein Zusammenwachsen von Arbeitsfeldern drängen. In der Diakonie oder etwa in der Verwaltung müsse es mehr kooperative Strukturen geben, "damit wir als Kirche aus einem Mund sprechen".

epd-lnb mas mil / 19.3.2009
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen