Syke (epd). Die hannoversche Landeskirche unterstützt den Schülerhilfsfonds im Landkreis Diepholz mit 15.000 Euro. Landesbischöfin Margot Käßmann übergab am Mittwoch während ihrer Reise durch den evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya einen entsprechenden Scheck. "Das ist ein wichtiger Baustein für unser gemeinsames Ziel, möglichst allen Kindern Bildung zu ermöglichen", sagte sie. Das Geld stamme aus dem landeskirchlichen Programm "Zukunft gestalten" zur Bekämpfung der Kinderarmut. Davon sollten vor allem Kinder profitieren, deren Eltern sich Lernmittel für die Schule nicht leisten könnten.
Die lutherischen Kirchenkreise Syke-Hoya und Grafschaft Diepholz hatten unterstützt von den dortigen Kreissparkassen und dem Landkreis Diepholz das Projekt im vergangenen Jahr ins Leben gerufen und im Januar einen eigenen Verein dafür gegründet. Weil die Hartz-IV-Sätze für Kinder nicht ausreichten, um etwa Taschenrechner, Zirkel oder Schulbücher zu kaufen, sei zunächst eine Schulranzen-Aktion für Erst- und Fünftklässler gestartet worden, erläuterte Pastor Gunnar Schulz-Achelis als Sprecher des Kirchenkreises Syke-Hoya.
Die Landesbischöfin nahm außerdem an einer Stunde zur Schuldenprävention an der Kooperativen Gesamtschule in Brinkum bei Bremen teil. Das Diakonische Werk in Syke bietet diese Beratungsstunden nach eigenen Angaben seit Ende 2006 an allgemein- und berufsbildenden Schulen der Region an. Kinder und Jugendliche würden heute in einer Welt groß, in der Konsum das beherrschende Thema sei, sagte Schuldnerberaterin Sabine Fischer-Garvey.
Konsumgüter- und Dienstleistungsanbieter kreierten ständig neue Trends und gäben vor, was "in und out" sei. Damit beginne auch die Verschuldung bereits im Jugendalter.
Die Schuldnerberatungsstellen seien jedoch auch aufgrund von Stellenkürzungen zunehmend überlastet, so dass die Vorbeugung immer wichtiger werde, betonte die Expertin. Sie gehe deshalb in die Schulen und versuche, die Jugendlichen über die Marktmechanismen aufzuklären sowie ihre Eigenverantwortlichkeit und Planungskompetenz zu stärken. Sie sollten unter anderem lernen, ihre Lebensplanung realistisch einzuschätzen und sich nicht in Wunschträume zu verlieren.
epd-lnb mas mig / 18.3.2009
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