Hildesheim (epd). Diakonie und Caritas in Hildesheim fürchten nach der Kürzung städtischer Zuschüsse tief greifende Einschnitte in ihre sozialen Arbeit. Hauptsächlich seien die Suchtberatung mit über 1.800 Kontakten pro Jahr, die allgemeine Sozialberatung sowie die Bahnhofsmission betroffen, sagte der evangelische Superintendent Helmut Aßmann am Freitag. Das Vorgehen der Stadt sei "schlichtweg empörend", zumal es um eine verlässliche soziale Arbeit gehe.
Die Stadt Hildesheim hatte einen erst im Mai geschlossenen Vertrag zum 31. Dezember 2009 gekündigt. Daraus resultieren für das Diakonische Werk und den Caritasverband Kürzungen von jeweils 21.000 Euro ab 2010. Die Verwaltung begründete diesen Schritt unter anderem damit, dass es vor Ort teilweise zwei gleichartige Beratungsstellen gebe.
Aßmann kritisierte, die Kündigung sei aus heiterem Himmel gekommen: "Wir haben langfristige Arbeitsverhältnisse abgeschlossen, darauf bleiben wir nun unter Umständen hängen." Er bezeichnete die Streichungen als konzept- und strategielos. Wenn ein Angebot erst einmal beendet sei, werde es sehr schwierig, etwas Entsprechendes wieder aufzubauen.
Nach Angaben der Geschäftsführerin des Diakonischen Werks, Gisela Sowa, gefährdet die Kürzung auch das Engagement nicht bezahlter freiwilliger Helfer. "Von den Zuschüssen hängt viel ab", sagte sie. Die beiden kirchlichen Sozialverbände forderten die Stadt dazu auf, Übergangslösungen zu schaffen. "Es geht darum, langfristig abgestimmte Konzepte zu entwickeln", verlangte der Superintendent. In einem Schreiben an die Verwaltung bitten Diakonie und Caritas um Aufschub. Bislang gebe es allerdings keine Signale aus dem Rathaus.
Internet:
www.caritas-hildesheim.de,
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20.2.2009
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