Hannover (epd). Die evangelische Kirche hat am Donnerstag in Hannover ein Pilotprojekt zum entwicklungspolitischen Programm "weltwärts" gestartet. Ein Forum aus 39 kirchlichen Organisationen wie "Brot-für-die-Welt", der Evangelische Entwicklungsdienst, Eirene und verschiedenden Missionswerken will dabei junge Menschen schulen, die nach der Arbeit für Entwicklungshilfeprojekte nach Deutschland zurückgekehrt sind. Mit dem Förderprogramm "weltwärts" des Entwicklungsministeriums werde die Zahl der jungen Deutschen, die sich im Ausland engagieren, stark ansteigen, sagte der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte.
Das Ministerium unterstützt seit gut einem Jahr Organisationen, für die junge Leute zwischen 18 und 28 Jahren sechs bis 24 Monate in einem Entwicklungsland arbeiten. Bisher sind dabei bereits rund 2.400 Jugendliche nach Afrika, Lateinamerika, Osteuropa oder Asien gereist, um sich dort ehrenamtlich in Projekten zu engagieren. In drei bis vier Jahren soll die Zahl dem Ministerium zufolge auf 10.000 pro Jahr steigen. Schindehütte sagte, die evangelische Kirche beteilige sich aktiv an diesem Programm. Mit ihren weltweiten ökumenischen Kontakten bringe sie Erfahrungen ein. Ihre Werke hätten schon seit vielen Jahren Freiwilligenprogramme im Ausland.
Die Erfahrungen der Freiwilligen sollten auch das politische Bewusstsein in Deutschland prägen, betonte Schindehütte. "Wir brauchen für unsere Gesellschaft den weltweiten Horizont, um die politischen und sozialen Probleme zu lösen. Die Überlebensfragen der Menschheit können nur gemeinsam beantwortet werden." Die Rückkehrer sollen jetzt in Kursen zu Themen wie "Welthandelsstrukturen", "Migration und Flucht" oder Öffentlichkeitsarbeit Handwerkszeug für den Einsatz in Entwicklungsorganisationen oder privaten Initiativen vermittelt bekommen. In Hannover stellten sie erste Beispiele wie einen Förderkreis für Aids-Waisen in Südafrika und ein Handbuch für Freiwillige vor.
Die Fortbildung, die mit einem Zertifikat endet, werde aus Mitteln des Entwicklungsministeriums finanziert, sagte Jürgen Deile vom Evangelischen Entwicklungsdienst in Bonn. Auch für das Entwicklungsministerium sei die Weiterbildung der Rückkehrer wichtig, an Konzepten werde gearbeitet, sagte Ministeriums-Referentin Laura Fuesers. Rund 80 junge Frauen und Männer seien bisher nach ihrer Arbeit für weltwärts-Projekte nach Deutschland zurückgekommen.
Internet:www.efef-weltwaerts.de, www.weltwaerts.de
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12.2.2009
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