In der Adventszeit reagieren unsere Sinne offenbar anders. Die Wochen des Advents sind eine Anderszeit. In der Stadt und ihren Straßen riecht es anders. Die Advents- und Weihnachtsmärkte haben ihre Stände aufgebaut. Das Dunkel der Tage wird schon früh erhellt durch unzählige Lichter. Wir schauen zu ihnen auf. Das Hören reagiert auch anders. Wir sind nahezu vorprogrammiert auf andere Klänge oder Melodien. Menschen in der Straßenbahn oder im Überlandbus bleiben nicht stumm. Sie reden und hören. Ein adventliches Gemurmel breitet sich aus über Stadt und Land.
Diese Anderszeit des Advents fordert unsere Sinne, weil wir sie vielleicht über Monate unterfordert haben. Wir sehen anders hin, uns fällt eine Geschehen, eine Person, eine Szene auf. Wir hören anders zu, nicht beim Gedudel im Kaufhaus, eher bei einem Spaziergang durch den Park, bei einem Bummel durch die Fußgängerzone, beim Adventsmarkt unserer Kirchengemeinde. Da steht der Kirchplatz voller Verkaufsbuden. Hinter den Tresen warten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für einen guten Zweck Gewerkeltes, Gestricktes, Gebackenes und anderes anbieten. Wir fühlen anders, was wir anfassen. Mit den Tannenzweigen haben wir vor einigen Tagen noch ein Grab abgedeckt. Wir mussten Abschied nehmen. Jetzt nehmen wir Tannenzweige in die Hand, um daraus einen Adventskranz zu formen. - Erzählen Sie einfach von Ihren Erfahrungen und Erlebnissen in dieser Anderszeit.
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Landesbischöfin Margot Käßmann schreibt auf www.e-advent.de zum Thema „Advent ist im Dezember“.
Gerhard Bruns berichtet von einer kleinen und einer großen Kerze: Advent 2008 auf evangelisch-in-niedersachsen
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Leben mit dem Kirchenjahr
Ein Themenheft der Evangelischen Zeitung beschreibt das Kirchenjahr als „heilsamen Rhythmus des christlichen Jahreskreises“. Es berichtet über die Heilkraft der Feste, über Rituale, die bleiben. Es gibt Gestaltungstipps und die Farben des Gottesdienstes werden erläutert.
EZ Themenheft „Leben mit dem Kirchenjahr“, 1 Ex. 3,- Euro zzgl. Versand. Staffelpreise (ab 10 Ex. 2,- Euro). EZ Aboservice, Tel. 0511-1241-736, E-Mail: service@lvh.de
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Adventskranz auf dem Wasserturm
Lüneburg (epd). Die evangelische Kirche hat am Dienstag auf einem historischen Wasserturm in Lüneburg den nach ihren Angaben größten Adventskranz Europas installiert. Ein Kran hob den Aluminium-Ring mit 13 Metern Durchmesser auf den 56 Meter hohen Turm. Kirche und Diakonie wollen mit der Aktion Spenden für Hilfsprojekte für Kinder sammeln, teilte der Kirchenkreis Lüneburg mit. Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann werde zur Eröffnung am Sonntag per Knopfdruck die erste von 25 nachgebildeten Kerzen erhellen. Bis zum 24. Dezember wird jeden Tag eine weitere Kerze angeschaltet.
Spender können mit einem Anruf der Hotline 09003-9424376 den roten Kranz für 30 Sekunden gelb zum Leuchten bringen. Ein Anruf aus dem deutschen Festnetz kostet den Angaben zufolge 1,23 Euro, davon werden 99 Cent gespendet. Käßmann werde als erste die Nummer wählen und so die Aktion eröffnen. Der Kranz des Lüneburger Lichtdesigners Wolfgang Graemer umfasst oberhalb der Zinnen die gesamte Aussichtsplattform des 1907 fertiggestellten Wasserturms.
"Das Leuchten erinnert an den Erfinder des Adventskranzes, Johann Hinrich Wichern, und an sein Lebenswerk: Hilfe für Kinder in Not", sagte Projektleiterin Ursula Kretschmer von der Diakonie. Die Lüneburger Superintendentin Christine Schmid erläuterte: "Wir wollen auf die heutige Kinderarmut aufmerksam machen und die notwendige Hilfe mit einer pfiffigen Aktion verbinden." Die Spenden gehen nach ihren Angaben zu gleichen Teilen an das Projekt "Frühe Hilfen für Säuglinge" in Lüneburg und an ein Projekt für Straßenkinder in Tansania.
Johann Hinrich Wichern (1808-1881) gilt als Gründungsvater des heutigen Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Aus Anlass seines 200. Geburtstages wurde 2008 das Wichernjahr begangen.
Hinweis: Spenden auf das Konto des Kirchenkreisamtes bei der Sparkasse Lüneburg, BLZ 24050110, Konto 216, Stichwort: "Ein Licht für jedes Kind".
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