Hannover (epd/hkd). Der Buß- und Bettag am Mittwoch (19. November) ist für evangelische Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung. Christen fragen in Gottesdiensten danach, wie sie ihr Leben entsprechend dem Evangelium zu gestalten haben. Versagen und Schuld sowie Versäumnisse und Fehlentscheidungen werden vor Gott zur Sprache gebracht. Durch diesen Akt der Befreiung wird zugleich Trost und Hoffnung vermittelt. Als Zeichen der Versöhnung mit Gott wird in vielen Gemeinden Abendmahl gefeiert.
Bußtags-Gottesdienst für Landtagsmitglieder
Zum fünften Mal gestaltet die evangelische Kirche in Hannover am Mittwoch einen Gottesdienst zum Buß- und Bettag für die Mitglieder des niedersächsischen Landtags sowie die umliegenden Ministerien, Behörden und Ämter. Er steht unter dem Motto "Hoffnung ist nicht nur ein Wort" und wird von Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs der Integrierten Gesamtschule Mühlenberg mitgestaltet, teilte der evangelische Sprengel Hannover am Montag mit. Der Gottesdienst beginnt um 9 Uhr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche.
Landtagspräsident Hermann Dinkla (CDU) und Landessuperintendentin Ingrid Spieckermann werden in einer Dialogpredigt nach Hoffnung und Perspektiven im gesellschaftlichen und globalen Umfeld fragen und dabei Impulse der Schüler aufnehmen. "Wir fragen mit ihnen nach der Kraft der Hoffnung, die Menschen trägt und sie zugleich motiviert, sich über das Heute hinaus für eine menschenwürdige Zukunft zu engagieren", sagte Spieckermann. Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst unter anderem von Andor Izsák, dem Direktor des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik in Hannover.
Gottesdienst in der Marktkirche
In der Marktkirche wird um 10 Uhr ein Gottesdienst mit Landesbischöfin Margot Käßmann zum Abschluss der Friedensdekade „Frieden riskieren“ gefeiert. Im Gottesdienst erhalten 18 Teilnehmende des Gewaltpräventionsprojektes "Schritte gegen Tritte" ihre Lizenz, in Schulen und anderswo das Projekt zur Überwindung von Gewalt eigenständig durchzuführen. Die Liturgie wird gestaltet von Mitarbeitenden im Haus kirchlicher Dienste. Für die Musik sind Pastor und Liedermacher Fritz Baltruweit und der Kantor an der Marktkirche Ulfert Smidt verantwortlich.
Der protestantische Buß- und Bettag, 1532 im mittelalterlichen Straßburg erstmals offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag gestrichen. Gleichwohl sei er im evangelischen Festkalender fest verankert, hieß es.