Schwetje und Rosenkötter für weitere Aufarbeitung von Unrecht in Heimen

Nachricht 24. September 2008

Hotline bis zum 30.9. geschaltet

Diakonie-Direktor Manfred Schwetje hat sich heute mit dem Vorsitzenden des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. getroffen. Im Gespräch machte Wolfgang Rosenkötter deutlich, wie wichtig die Aufarbeitung der dunklen Geschichte der ehemaligen Heimkinder ist. Er begrüßt ausdrücklich, dass die Diakonie die Initiative ergriffen hat. Rosenkötter war selber als Jugendlicher von 1961-1963 in der diakonischen Einrichtung Freistatt.

Er betonte gegenüber Schwetje, dass es im Sinne der Betroffenen sei, Verfehlungen und Unrecht klar zu benennen. Ein weiterer Punkt des Gesprächs war die Frage nach Entschädigung für das damals erlittene Unrecht. Rosenkötter hofft, dass der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages Betroffene und Verantwortliche zu einem Runden Tisch einlädt, damit es zu einer schnellen Wiedergutmachung kommt.

Schwetje äußerte seine Erschütterung darüber, dass Menschen, die sich in der Obhut von Kirche und Diakonie befanden, Schlimmes erleiden mussten, das der christlichen Botschaft widersprach: "Viele solcher Taten sind durch den damaligen Zeitgeist oder Erziehungsmethoden nicht zu rechtfertigen. Es ist wichtig, dass Opfer von Gewalt in Heimen Gehör finden und sich die Einrichtungen für Gespräche öffnen."

Schwetje setzt sich dafür ein, dass dieses dunkle Kapitel in kirchlich-diakonischen Einrichtungen weiter aufgearbeitet und Schuld ausdrücklich benannt wird. Auch müsse die richtige Form und der richtige Ort hinsichtlich der Frage nach Entschuldigung und Vergebung gefunden werden.

Die Hotline des Diakonischen Werks bleibt bis zum 30.9. geschaltet. Bislang gingen 80 Anrufe von Betroffenen ein. Die Hotline 0511-3604 344 ist werktags von 09:00 bis 12:00 sowie von 13:00 bis 16:00 Uhr zu erreichen.

Kontakt: Wolfgang Rosenkötter, Telefon 040/53022034, E-Mail: info@veh-ev.org
www.veh-ev.org


Bernd Prigge
Pressesprecher des Diakonischen Werkes
der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
0511/3604-262
0171/20 56 480

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