Emden (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat für ein noch besseres Miteinander der Kirchenleitung und den Pastoren und Pastorinnen in den Gemeinden geworben. "Das Pastoren-Amt ist der Schlüsselberuf in der Kirche", sagte die Theologin am Mittwoch in Emden vor der Generalsynode aller Pastoren des evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland. Die Kirchenleitung bemühe sich, alle Entscheidungen transparent und unter möglichst großer Beteiligung der Basis zu treffen.
Das Auftreten der Pastoren sei entscheidend für das Bild der Kirche in der Öffentlichkeit, sagte Käßmann. Besonders wichtig sei die persönliche Glaubwürdigkeit gerade bei den "Kasualien", wie Taufen, Trauungen oder Beerdigungen. Die Theologen leisteten in den Gemeinden sehr gute Arbeit. Das werde in dem Impulspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland "Kirche der Freiheit" nicht ausreichend gewürdigt.
Auch der Präsident des Landeskirchenamtes der hannoverschen Landeskirche, Burkhard Guntau, betonte die Bedeutung des Pfarramtes für die Kirche und die Weitergabe christlicher Werte. Die kirchliche Botschaft sei grundlegend für die Stabilität der Gesellschaft. Darauf weise bereits die Präambel des Grundgesetzes hin. Die beginne mit den Worten: "In Verantwortung von Gott und den Menschen."
Der geistliche Vizepräsident der Landeskirche, Arend de Vries, kündigte Änderungen bei der Residenzpflicht für Pastoren an. Bislang sind die Gemeindepastoren verpflichtet, in den Pfarrhäusern zu leben. Künftig solle dies nur noch für die repräsentativen zentralen Pfarrhäuser gelten. Andere Pfarrhäuser, die in den 1960er Jahren in Wohngebieten gebaut wurden, könnten verkauft werden. Die Erlöse sollten für Energiesparmaßnahmen in den Gemeinden verwendet werden.
Mit der Entscheidung wolle man auch der Lebenssituation junger Pastoren gerecht werden, sagte de Vries. Immer mehr Theologen lebten allein und bräuchten keine Pfarrhäuser mit mehr als 200 Quadratmeter Wohnfläche. Für sie könne künftig ein Haus oder eine Wohnung nach ihren Bedürfnissen angemietet werden. Gleichwohl müsse diese Wohnung im Bereich ihrer Kirchengemeinde liegen.
Dem evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland gehören rund 340.000 Christen in 159 Kirchengemeinden und sieben Kirchenkreisen an. Seit dem Sommer gehört auch der Kirchenkreises Emsland-Bentheim zum Sprengel. Damit ist er der flächenmäßig größte Sprengel der hannoverschen Landeskirche.
Internet: www.sprengel-ostfriesland.de
(epd Niedersachsen-Bremen/b1564/04.06.08)
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