Hannover (epd). Familienverbände in Niedersachsen haben die Landespolitiker zu mehr Engagement gegen Kinderarmut aufgerufen. Der Koalitionsvertrag und das Regierungsprogramm von CDU und FDP seien hier nur unzureichend, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Familienverbände, Bernd Heimberg, am Freitag in Hannover: "Wir vermissen klare Aussagen, wie man der eklatanten Armut besonders bei großen Familien und Alleinerziehenden entgegentreten will." In Niedersachsen lebe ein knappes Drittel der großen Haushalte mit fünf oder mehr Personen in Armut.
Die Arbeitsgemeinschaft startete am Freitag eine Postkartenaktion, unter dem Motto "Gemeinsam Kinderarmut bekämpfen!". Es reiche nicht aus, mehr Kindergartenplätze für Kinder unter drei Jahren zu schaffen, sagte Heimberg. Um allen Kindern bessere Bildungschancen zu ermöglichen, müsse etwa mit individueller Förderung und kleineren Gruppen in die Qualität investiert werden.
Positiv bewerten die Familienverbände die Pläne der Landesregierung, schrittweise alle drei Kindergartenjahre beitragsfrei zu stellen und sich für eine Senkung der Mehrwertsteuer für kinderbezogene Produkte einzusetzen. Zu der Arbeitsgemeinschaft gehören die Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen, der Deutsche Familienverband, der Familienbund der Katholiken und der Verband alleinerziehender Mütter und Väter.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0555/29.02.08)
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