Holzminden (epd). Wegen Geldmangel müssen die Bauarbeiten in der Amelungsborner Klosterkirche gestoppt werden. Kloster und Kirchengemeinde seien gezwungen, die Baustelle still zu legen, sagte am Montag der Abt der Klosters, der Hildesheimer Landessuperintendent Eckhard Gorka: "Der Baustopp trifft uns sehr, aber wir wollen und dürfen den landeskirchlichen Gremien, die über die Baumittel verfügen, nicht vorgreifen." Damit bestehe keine Aussicht, die Ostergottesdienste wie geplant wieder in der Kirche feiern zu können.
Seit Herbst sind drei der vier Vierungspfeiler der Klosterkirche mit Stahlprofilen geschient. An den Konstruktionen war eine beginnende Spreizung festgestellt worden, weil sie die Dachlast nicht mehr sicher trugen. Um die Pfeiler abzutragen und neu aufzubauen, wurden im Dezember die barocke Turmhaube und die Glocken der Kirche abgehoben. Die hannoversche Landeskirche hatte für die Maßnahmen zunächst 200.000 Euro bereitgestellt. Nach Angaben Gorkas kostet die Reparatur der drei Pfeiler aber mehr als 300.000 Euro. Für die zusätzlichen Mittel gebe es noch keine Zusage.
"Jetzt weiterzubauen, hieße Geld auszugeben, das wir nicht haben", sagte der Abt. Kloster und Gemeinde wollten der Landeskirche nun die neuen Kalkulationen erläutern. Er hoffe, dass die Bauarbeiten bald wieder aufgenommen werden könnten. Die Kirche sei für die Gemeinde, die klösterliche Gemeinschaft, die Pilger sowie die Gäste der Tagungsstätte unverzichtbar.
Die Klosterkirche ist fast 900 Jahre alt. Sie dient dem Klosterkonvent und der Kirchengemeinde als Sakralraum. Das 1135 gegründete Kloster Amelungsborn gehört zur Gemeinschaft evangelischer Zisterzienser-Klöster in Deutschland. Es wird von einem Konvent unter Vorsitz des Abtes geleitet. Bis zur Reformationszeit lebten in Amelungsborn Mönche. Heute steht das Kloster Gästegruppen offen.
Internet: www.kloster-amelungsborn.de
(epd Niedersachsen-Bremen/b0431/18.02.08)
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